Das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) erhält vom Land Niedersachsen 350.000 €, um das Messtechnik-Know-how für die nächste Solarzellen-Generation zu entwickeln. Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur ermöglicht mit der Förderung des 13-monatigen Forschungsprojekts „2Power-Messtechnik“ das Lösen dringender Forschungsfragen im Bereich der genauen und präzisen Messung von sogenannten Tandemsolarzellen. „Das ISFH forscht auf einem gesellschaftlich höchst relevanten Gebiet“, sagt Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Die Ergebnisse dieses neuen Forschungsprojekts werden den Weg für die Photovoltaik-Technologie von morgen bereiten. Das ist gut für die Energiewende und gut für die niedersächsischen und deutschen Firmen, mit denen das ISFH diese Technologien entwickelt.“
„In der Photovoltaik gibt es weiterhin rasante technologische Weiterentwicklungen, die zu immer weiter sinkenden Kosten für PV-Strom führen“, erklärt Prof. Dr. Rolf Brendel, Geschäftsführer des ISFH. „Die Förderung ermöglicht es uns, die Solarwirtschaft auch bei der Entwicklung der nächsten Generation der Solarzelltechnologie bestmöglich zu unterstützen.“
Ein Anwendungsbeispiel für diese Art von Know-how findet sich im Kalibrierlabor des ISFH (ISFH-CalTeC). Dort lassen weltweit führende Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Ergebnisse unabhängig bestätigen. Die hochpräzisen Messungen liefern einen detaillierten Einblick in die Funktionsweise neuentwickelter Solarzellen und ermöglichen so eine zielgerichtete Weiterentwicklung von Produktionsprozessen. Gleichzeitig sichert das ISFH-CalTeC durch seine Kalibrierarbeit die Qualität in den weltweiten Produktionslinien.
Bei Tandemsolarzellen werden zwei verschiedene Arten von Solarzellen miteinander kombiniert. Dadurch wird die Energie der Sonne deutlich besser genutzt. Das theoretische Wirkungsgradlimit für alleinstehende Siliziumsolarzellen liegt zum Beispiel bei 29%. Durch Kombination mit einer sogenannten Perowskit-Solarzelle hat das entstehende Tandem dagegen ein Wirkungsgradlimit von 43%.