„Digital Forest – Ein Echtzeit-Monitoring-System für Folgen des Klimawandels in Wäldern“ lautet der Titel eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Göttingen. Die beteiligten Wissenschaftler wollen ein neuartiges System entwickeln, mit dem sich die Auswirkungen von Klimaextremen auf Wälder in Echtzeit verfolgen lassen. Das Land Niedersachsen fördert das Projekt im Programm „Digitalisierung in den Naturwissenschaften“ in den kommenden drei Jahren mit insgesamt rund einer Million Euro. Das Geld stammt aus dem „Niedersächsischen Vorab“ der VolkswagenStiftung.
Klimaextreme wie die Trockenheit in den Jahren 2018 und 2019 haben beispiellose Schäden in den Wäldern in Deutschland verursacht. Die Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. Alexander Knohl, Leiter der Abteilung Bioklimatologie der Universität Göttingen, wollen deshalb neueste Entwicklungen in der Sensoren-Technologie und künstlichen Intelligenz nutzen und miteinander verbinden, um Datenströme aus hochfrequenten Messungen des Wasser- und CO2-Austausches sowie des Baumwachstums mit luft- und landgestützten Laserscanning- und Satelliten-Daten analysieren zu können. Ziel des Projekts ist nicht zuletzt die Entwicklung eines Frühwarnsystems für extreme Klimafolgen, um künftig schneller reagieren zu können.
Ebenfalls am dem Projekt beteiligt sind die Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zone, die Nachwuchsgruppe Laser-Scanning und das Forum Wissen der Universität Göttingen sowie das neue Fernerkundungszentrum für Erdsystemforschung der Universität Leipzig. In einer Virtual Reality-Ausstellung wollen die Forscher außerdem die Folgen des Klimawandels in Wäldern für die Öffentlichkeit erfahrbar machen.