Plastik findet sich inzwischen überall in unserer Umwelt: von der Tiefsee über das Grundwasser bis hin zu Mikroplastik in der Nahrungskette. Jedes Jahr gelangen zudem mehr Kunststoffabfälle in die Umwelt. Forschende der Universität Greifswald haben nun ein Buch veröffentlicht, das den Beitrag darstellt, den die Biotechnologie zur Lösung des Problems leisten kann. Der Band ist unter dem Titel „Enzymatic Plastic Degradation in der Reihe Methods in Enzymology“ erschienen.
Die Autoren der insgesamt 21 Kapitel setzen sich zunächst mit der Kunststoffverschmutzung und der Umweltzerstörung durch Plastik auseinander. Es werden Bewertungsmethoden für die Mikroplastikverschmutzung in den Ozeanen und im Süßwasser vorgestellt. Zentral werden vor allem aktuelle biochemische Forschungsfragen diskutiert wie beispielsweise: Welche Mikroben können für den Kunststoffabbau eingesetzt werden? Inwieweit helfen Fadenpilze Plastik zu zersetzen? Wie lässt sich mit Hilfe von markierten Nanokunststoffen der Plastikabbau in der Umwelt nachvollziehen? Wie gut kennen wir das Genom plastikabbauender Mikroorganismen, und können wir die bisher bekannten Enzyme und Mikroorganismen für Anwendungen im Recycling von Kunststoffen verbessern?
Die bisher erste Methodensammlung dieser Art zum enzymatischen und mikrobiellen Plastikabbau soll es Wissenschaftler*innen ermöglichen, ihre eigene Forschung zum Thema auf der Grundlage standardisierter Verfahren effizienter zu gestalten, um nachhaltige Recyclingverfahren für den technischen Maßstab zu entwickeln und zu verbessern.
Zur Publikation: Weber G., Bornscheuer U.T., Wei R. (Hrsg.): Enzymatic Plastic Degradation. Methods in Enzymology, Vol. 648, 2021. https://www.elsevier.com/books/enzymatic-plastic-degradation/unknown/978-0-12-82…