Die Weltbevölkerung wächst. Wie Pflanzenforschung und Bevölkerungswachstum zusammenhängen?

Heute ist Internationaler Weltbevölkerungstag. Er wurde erstmals am 11. Juni 1989 von der UN ausgerufen, um auf die damit verbundenen Herausforderungen aufmerksam zu machen. Einige Zahlen: 1989 belief sich die Zahl der Weltbevölkerung nach UN-Berechnungen auf 5 Milliarden Menschen. Heute, 19 Jahre später leben 7.635.250.000 Menschen auf der Erde (2018). Allein im zurückliegenden Jahr wuchs die Bevölkerung auf der Erde um 83 Millionen Menschen. Jede Sekunde kommen 2,6 Menschen hinzu.

Nicht in Asien oder Südamerika, sondern in Afrika wächst die Bevölkerung am stärksten.
Während in Asien mit einem Zuwachs von heute 4,5 Milliarden Einwohnern auf 5,3 Milliarden im Jahre 2050 zu rechnen ist, wird Demographen zufolge in der gleichen Zeit die Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara auf über 2 Milliarden wachsen und sich somit verdoppeln. „Äthiopiens Böden könnten halb Afrika ernähren“, so Ulrike Lohwasser, Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben.

Mit unserer Forschung am IPK Gatersleben leisten wir Beiträge für die weitere Entwicklung der Landwirtschaft, die auch in anderen Regionen der Welt wirksam werden.In konkreten Kooperationsprojekten arbeiten wir mit anderen Partnern in Deutschland und – beispielsweise – Äthiopien zusammen: Seit 2012 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und dem Äthiopischen Institut für Biodiversität (Ethiopian Biodiversity lnstitute – EBI) in Addis Abeba.

Wir verfolgen mit dem vom BMEL und KWS getragenen „Saatgut-Projekt-Äthiopien“ die Weiterbildung äthiopischer Wissenschaftler im Gebiet des Genbank-Managements und unterstützen durch Weitergabe unserer fachlichen Expertise bei der Rückführung von 7200 Gerstenproben sowie bei der Bereitstellung von Genbankequipment und Material die nachhaltige Entwicklung vor Ort.
Das rote Band wird durchtrennt.  v.l.n.r.: Mitarbeiterin EBI, Dr. Gemedo, Brita, Friedrich Wacker, Dr. Melesse Maryo

Das rote Band wird durchtrennt. v.l.n.r.: Mitarbeiterin EBI, Dr. Gemedo, Brita, Friedrich Wacker, Dr. Melesse Maryo, Ulrike Lohwasser/IPK

Erst letzte Woche, am 03. Juli 2018, fand die feierliche Eröffnung einer neuen Kühlzelle in der äthiopischen Genbank Addis Abebas mit deutscher Delegation und Vertretern aus dem eigenen Land statt.
Ein umfassender Artikel zum Projekt aus dem Jahre 2016 ist im Leibniz-Magazin unter dem Titel „Eine Frage der Ähre“ zu erschienen (siehe Anlage). Weitere Projektpartner des „Saatgut-Projekt-Äthiopien“ sind: die Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFPi), die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), MOA, das äthiopische Landwirtschaftsministerium (MOA), das äthiopische Institut für landwirtschaftliche Forschung (EIAR), das äthiopische Institut für Biodiversität (EBI), über die GIZ ist zudem die Agentur für den Wandel in der Landwirtschaft (ATA) in Addis Abeba eingebunden.