Neuerscheinung: Wissen für eine nachhaltige Entwicklung

Wissen für eine nachhaltige Entwicklung Transferstrategie des ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung ISOE + sarath – stock.adobe.com

Der Handlungsdruck für sozial-ökologische Transformationen ist enorm. Beispielhaft zeigen das etwa die Folgen des ungebremsten Klimawandels oder des Artensterbens sehr deutlich. Um Transformationsprozesse erfolgreich auf den Weg zu bringen, ist Wissen über nachhaltige Entwicklungen zentral. Deshalb kommt dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik und Gesellschaft eine besondere Bedeutung zu. Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, seit mehr als 30 Jahren wegweisend für die transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, hat seine Transferstrategie „Wissen für eine nachhaltige Entwicklung“ nun veröffentlicht.

Seit mehr als 30 Jahren entwickelt das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung wissenschaftliche Grundlagen und zukunftsweisende Konzepte für sozial-ökologische Transformationen für Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Die Forschungsergebnisse des ISOE zu Themen wie Wasser, Energie, Klimaschutz, Mobilität, urbane Räume, Biodiversität und transdisziplinäre Methoden entstehen dabei im Zuge eines transdisziplinären Forschungsprozesses.

Foto: ISOE

„Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik und Gesellschaft ist zentral, wenn Transformationsprozesse in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung eingeleitet, begleitet und forciert werden sollen“, sagt Thomas Jahn, Sprecher der Institutsleitung des ISOE. Umgekehrt sei es für einen gelingenden transdisziplinären Forschungsprozess entscheidend, dass die Wissensbedarfe der Akteure erfasst werden und geeignete Lernräume geschaffen werden, die den Transfer von unterschiedlichen Wissensformen und den Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik ermöglichen.

Erzeugung und Kommunikation von neuem Wissen

„Wir haben uns am ISOE deshalb intensiv damit auseinandergesetzt, wie die Erzeugung von neuem Wissen und die Kommunikation dieses neuen Wissens erfolgreich gelingen kann“, sagt Jahn. Entscheidend für die Strategie des Wissenstransfers, wie sie am ISOE verfolgt wird, ist ein übergeordneter Blick auf das Wirkungspotenzial der eigenen Forschung. „Wir setzen auf ein erweitertes Verständnis des Transferbegriffs, in dem wir uns bewusst machen, dass Wissen immer kontextabhängig ist und deshalb nur vermittelt als Übersetzungsleistungen weitergegeben werden kann“, sagt Jahn. Kommunikation über Forschungsergebnisse alleine sei noch keine Gewähr dafür, dass Wissen auch ankomme. Die ISOE-Transferstrategie geht von der grundlegenden Überzeugung aus, dass Lernprozesse zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam und beidseitig stattfinden müssen.

„Wissenstransfer ist keine Einbahnstraße, in der die Wissenschaft ihre Forschungsergebnisse, Publikationen und Präsentationen beim Empfänger abliefert“, so Jahn.

Erfolgreicher Wissenstransfer setzt Fähigkeit zum Perspektivwechsel voraus

Der ISOE-Wissenstransfer stehe vielmehr für die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, um die Wissensbedarfe aller Akteure in den Transformationsprozessen erkennen und verstehen zu können. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse adäquat zu übersetzen in verschiedene Wissensformen, in Systemwissen, Orientierungswissen und Handlungswissen. „Durch gemeinsame Lernprozesse zwischen Wissenschaft und Gesellschaft kann wissenschaftliches Wissen in die Anwendung gelangen. Umgekehrt können, Frage- und Problemstellungen, aber vor allem Wissensbedarfe aus der Gesellschaft in die Wissenschaft fließen“, betont Nicola Schuldt-Baumgart, Leiterin der Wissenskommunikation am ISOE.

Die Broschüre „Wissen für eine nachhaltige Entwicklung – Transferstrategie des ISOE “ stellt das Kommunikationskonzept des Instituts in einzelnen Handlungsfeldern vor und beschreibt Ziele sowie konkrete Maßnahmen für den Wissenstransfer. Dazu gehören etwa die Weiterentwicklung geeigneter Wissenstransfer-Formate wie Learning Expeditions oder Transfer-Workshops sowie digitale Kommunikationsformate des E-Learning oder Social Media und Online-Hubs. „Transparenz spielt zudem eine wichtige Rolle beim Wissenstransfer“, sagt Schuldt-Baumgart. „Das ISOE verfolgt deshalb eine konsequente Open-Science-Strategie, um Forschungsergebnisse sichtbar und anwendbar zu machen und konzipiert auf unterschiedliche Zielgruppen abgestimmte Transferformate, sodass Wissen in der Praxis wirksam werden kann.“