Um die Ertragsstabilität, also die Schwankungen der Produktion auf einem Feld über viele Jahre, messen zu können, wird in Zeiten des Klimawandels die Zuverlässigkeit bei der Bestimmung von Ernte- oder Futtererträgen immer wichtiger. Bislang fehlen jedoch einheitliche Methoden, wie die Ertragsstabilität quantifiziert werden kann. Eine aktuelle Veröffentlichung des ZALF-Forschers Dr. Moritz Reckling, gemeinsam mit Forschenden aus sechs weiteren Wissenschaftseinrichtungen, schlägt hierzu neue Richtwerte vor. Das Ziel ist, eine Wissensgrundlage für die Entwicklung stabiler Anbausysteme zu schaffen, die besser an ein sich veränderndes Klima angepasst sind.
Der wissenschaftliche Artikel „Methods of yield stability analysis in long-term field experiments. A review“, veröffentlicht in der Zeitschrift Agronomy for Sustainable Development, ist das Ergebnis aus drei durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekten im Rahmen der DFG-Nachwuchsakademie „Agrarökosystemforschung und Pflanzenproduktion“ und einem Workshop zum Thema Ertragsstabilität in Dauerfeldversuchen an der Universität Bonn.
Das Team um Erstautor Dr. Moritz Reckling untersuchte hierfür die häufigsten methodischen Probleme bei der Analyse und Vergleichbarkeit von Daten zur Ertragsstabilität. Anhand von Daten aus Dauerfeldversuchen enthält der Artikel praktische Beispiele und Lösungen, um diese in Zukunft zu umgehen. Das Team empfiehlt eine Kombination aus mehreren Ansätzen und eine konsistente und transparente Anwendung von Methoden für die Stabilitätsberechnung. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Wetterextreme sind diese Erkenntnisse wichtig, um landwirtschaftliche Systeme zu entwickeln, die besser an den Klimawandel angepasst sind.