Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreis würdigt futuristisches Kühlprinzip

Dr. Tino Gottschall , R. Weisflog/HZDR

Einige chemische Elemente und Metalllegierungen ändern ihre Temperatur, wenn sie einem magnetischen Feld ausgesetzt werden. Der Untersuchung dieses sogenannten magnetokalorischen Effekts hat sich Tino Gottschall verschrieben, der am Hochfeld-Magnetlabor Dresden (HLD) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) eine Gruppe leitet. Seine Forschungen haben zum besseren Verständnis der mit diesen Materialien verbundenen Phänomene geführt, die sich beispielsweise in statischen und gepulsten Magnetfeldern beobachten lassen.

Dabei hat Gottschall auch die praktische Anwendung seiner Forschungsergebnisse fest im Blick: Durch seine Mitwirkung ist die magnetische Kälteerzeugung mittlerweile sowohl für Raumtemperaturanwendungen als auch für die Verflüssigung von Wasserstoff attraktiv geworden. Ihn interessiert dabei besonders, wie sich effizientere und umweltschonende Kälteverfahren künftig umsetzen lassen. Seine Arbeiten sind auch deshalb von hoher Relevanz, da der zunehmende Einsatz von Kühlanwendungen in unserem Alltag zu einem stetig wachsenden ökologischen Problem führt. Neue Verfahren wie die magnetische Kühlung könnten diese Belastung für Klima und Umwelt minimieren.

„Ich bin sehr dankbar, den Nicholas-Kurti-Wissenschaftspreis 2021 zu erhalten. Da magnetische Materialien ein Gebiet sind, das mir sehr am Herzen liegt und in das ich viele Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit investiert habe, ist diese Auszeichnung eine große Ehre für mich. Mein Dank geht an das Auswahlkomitee und natürlich an Oxford Instruments, die diese Auszeichnung seit vielen Jahren ermöglichen“, kommentiert Gottschall die Ehrung.