Der Klimawandel und die Folgen für unser Wasser

ISOE-Veranstaltung „Meet the Scientist“ - Erschöpft?

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In einem Kreislauf geht nichts verloren. Oder doch? Verdunstung, Wolkenbildung, Regen und Gewässerbildung führen die Wasserressourcen der Erde im Kreislauf. Wasser kann demnach nicht zur Neige gehen, lernen wir schon in der Schule. Trotzdem ist von Wasserkrisen die Rede, ganze Städte sitzen auf dem Trockenen. Auch in Deutschland werden in Dürrephasen regional Trinkwasserbestände knapp. Welche anthropogenen Eingriffe verändern den Wasserkreislauf derart und wie sehen nachhaltige Nutzungskonzepte aus? In der Veranstaltung „Meet the Scientist“ am 23. Juni 2021 stellen Forschende des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung aktuelle Ergebnisse aus der Wasserforschung vor.

Weltweit warnen Wasserforschende seit vielen Jahren schon vor lokalen Wasserkrisen. Der Klimawandel stelle dabei eine gefährliche Verschärfung dar, denn er bringe durch Dürren, Fluten und Versalzung von Wasservorkommen den Wasserhaushalt des blauen Planeten aus dem Gleichgewicht. Hinzu kommen Verschmutzungen durch Siedlungs- und Industrieabwässer sowie die Landwirtschaft, welche die nutzbare Wassermenge weiter reduzieren. In weiten Teilen der Erde sind daher die vorhandenen Wasserressourcen bereits stark mengenmäßig übernutzt und qualitativ beeinträchtigt. Das gilt auch für viele Regionen in Europa und für einzelne in Deutschland, wo es in den letzten Dürrejahren lokal zu Engpässen in der Wasserversorgung kam.

Die mitunter dramatischen Veränderungen im Wasserkreislauf zeigen sich aber nicht allein in Versorgungsengpässen, sondern auch in häufigeren Extremereignissen (Starkniederschläge und Dürren), in sinkenden Grundwasserspiegeln sowie in einer veränderten chemischen Zusammensetzung von Seen, Flüssen oder Grundwasserkörpern. Diese werden zudem wärmer, Regenmassen versickern schlechter, auf Trockenheit folgt Überflutung. Aktuelle Untersuchungen belegen: Die Art, wie Gesellschaften Wasser nutzen, wirkt sich unmittelbar auf diese Phänomene aus.

Neues Veranstaltungsformat im Rahmen der Frankfurter Bürger-Uni

Welche Schlüsse lassen sich daraus für eine nachhaltige Wassernutzung ziehen? Mit dem Veranstaltungsformat „Meet the Scientist“ im Rahmen der Frankfurter Bürger-Uni im Sommersemester 2021 nutzt das ISOE die Gelegenheit, aktuelle Ergebnisse aus der Wasserforschung vorzustellen. Die beiden ISOE-Wissenschaftler Stefan Liehr und Robert Lütkemeier führen die Online-Teilnehmer*innen zunächst in das Thema „Deutschland im Klimawandel“ am Beispiel der Wasserproblematik ein.

Im Anschluss an die Impulsvorträge diskutieren die Wissenschaftler*innen mit den Gästen, wie eine nachhaltige Nutzung unserer Wasserressourcen aussehen kann und welche konkreten Gestaltungsmöglichkeiten es in einer Stadt wie Frankfurt am Main gibt. hr-iNFO ist Medienpartner dieser Bürger-Uni, die von dem Wissenschaftsjournalisten Stephan M. Hübner moderiert wird.