Prof. Dr. Thomas Strothotte, Präsident der KLU, kommentiert die Eröffnung des dritten Forschungszentrums der Hochschule: „Humanitäre Logistik ist seit der Gründung der KLU ein wichtiger Schwerpunkt der Forschung hier. Wir freuen uns darauf, unsere Aktivitäten in diesem Bereich weiter zu verstärken und in dem neuen gemeinsamen Zentrum mit unserem Partner HELP Logistics Forschung auf höchstem Niveau zu betreiben.“ Die Kooperationsvereinbarung zwischen HELP und KLU für das neue Zentrum hat eine Laufzeit von zunächst fünf Jahren. Die Projekte von CHORD werden vollständig von externen Geldgebern finanziert.
Dr. Christian Berthold, Geschäftsführer der Kühne-Stiftung: „Supply-Chain-Management ist das Rückgrat humanitärer Einsätze und die Lebensader einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung. Dank CHORD werden wir zwei starke Einheiten innerhalb der Kühne-Stiftung haben, die einzigartige Dienstleistungen im humanitären und entwicklungspolitischen Kontext anbieten.“
HELP Logistics ist eine Tochtergesellschaft der Kühne-Stiftung
Der Schwerpunkt der Arbeit von CHORD liegt auf der Analyse und Stärkung von Lieferketten im Kontext von Katastrophenvorsorge und Resilienz, Ernährung und Landwirtschaft, Pharmazeutika und Gesundheit, sowie Nachhaltigkeit. CHORD wird daran arbeiten, das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen, indem es erstklassige akademische Forschung und Ausbildung mit operativem Training und technischer Exzellenz kombiniert.
Forschung und Bildung
Prof. Dr. Maria Besiou, Professorin für Humanitäre Logistik und akademische Leiterin von CHORD, betont, dass der Bereich der humanitären Aktionen eine Fülle von Möglichkeiten für relevante und wirkungsvolle Forschung bietet: „CHORD gibt der KLU die Möglichkeit, viel enger mit humanitären Akteuren zusammenzuarbeiten, die in diesem Bereich tätig sind. HELP Logistics erhält dagegen Zugang zu vielen Disziplinen wie Führung und Künstliche Intelligenz.“
Sean Rafter, Geschäftsführer von HELP Logistics und Operations Director von CHORD, fügt hinzu: „Wir haben in den letzten Jahren mehrere wirkungsvolle Projekte durchgeführt. CHORD wird die Zusammenarbeit zwischen HELP und KLU auf die nächste Stufe heben. Wir freuen uns besonders auf die Zusammenarbeit mit den anderen KLU-Forschungszentren wie dem Center for Sustainable Logistics and Supply Chain Management (CSLS) und auch mit lokalen Universitäten oder regionalen HELP-Büros im asiatisch-pazifischen Raum, im Nahen Osten sowie in West- und Ostafrika.“
Executive Education, Forschung zu Supply Chain Systemen
Das neue Zentrum wird mehrere gemeinsame Projekte übernehmen, die die KLU und HELP bereits in der Vergangenheit begonnen haben. Ein Beispiel ist das Executive Supply Chain Management (ESM)-Programm, das eine Reihe von Seminaren von Professoren und Experten umfasst, die für Führungskräfte und leitende Manager von humanitären Organisationen und lokalen Regierungen angeboten werden. Das Programm wird an der KLU in Hamburg angeboten und wurde inzwischen auch auf Dubai und Nairobi ausgeweitet.
Im Bereich der Forschung hat CHORD eine Reihe von System-Dynamics-Modellen entwickelt (mit denen das nichtlineare Verhalten komplexer Systeme im Zeitverlauf simuliert wird), um die Komplexität humanitärer Lieferkettensysteme besser zu verstehen. Die Ergebnisse der entsprechenden Studien bieten eine Grundlage für aussagekräftige Business Cases für Investitionen und haben die Diskussionen zwischen Gebern, humanitären Organisationen und Regierungen erleichtert.