Die Ackerhummel führt aktuell die Liste der am häufigsten gemeldeten Insekten bei der NABU-Aktion „Insektensommer“ im August an, gefolgt vom Kleinen Kohlweißling, Honigbiene, Gemeiner Wespe und Erdhummel. Unter den Top Ten der am häufigsten gemeldeten Insekten im Hochsommer sind fünf Bienenarten und vier Schmetterlinge, darunter mit dem Taubenschwänzchen ein Wanderfalter aus dem Mittelmeerraum, der immer häufiger bei uns anzutreffen ist. Mit dem „Insektensommer“ will der NABU auf die enorme Bedeutung von Insekten aufmerksam machen. Diese Tiergruppe ist stark gefährdet und am wenigsten erforscht. Jeder kann mithelfen, Daten zur Artenvielfalt und Häufigkeit der Insekten zu sammeln. In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor.
„Der häufigste Beobachtungsort bleibt der Garten, gefolgt von Balkon und Park. Vor allem die aktuell fliegenden Insekten wie Schmetterlinge, Hummeln, Bienen, Wespen und Fliegen – die als ausgewachsene Tiere im Hochsommer unterwegs sind – werden besonders wahrgenommen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Offensichtlich beobachten die Menschen gerne, was in der unmittelbaren Umgebung krabbelt und flattert. Erfreulich sei das große Interesse an der NABU-App „Insektenwelt“, die über 100.000 Mal heruntergeladen wurde. Sie ist kostenfrei unter Kostenlose App „Insektenwelt“ für Android und iOS erhältlich und bietet ausführliche Insektenporträts der 122 bekanntesten Arten, die in Deutschland vorkommen. Wer über die App meldet, hat es besonders leicht: Sie erkennt diese Tiere automatisch. Einfach das Insekt mit dem Smartphone fotografieren, identifizieren und melden.
Warum die Ackerhummel aktuell Platz eins belegt, kann ähnliche Gründe haben, wie bereits bei der Juni-Zählung, wo die Steinhummel – eine typische Art für den Frühsommer – vorne lag. „Große Blütenbesucher werden eher wahrgenommen. Sie fliegen Blüten gezielt und beständig an. Die Ackerhummel ist sehr anpassungsfähig. Sie besiedelt Wiesen, Straßen-, Weg- und Feldrändern sowie Gärten und Parks in urbanen Gebieten“, so NABU-Insektenexpertin Daniela Franzisi. Hummeln seien insgesamt bedeutend für die Bestäubung von Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken und Obst.
Diesen Sommer seien viele Taubenschwänzchen unterwegs. Der Schmetterling aus dem Mittelmeerraum, der einem Kolibri gleich von Blüte zu Blüte schwirrt, belegt derzeit Rang acht. „Taubenschwänzchen sind Wanderfalter, die immer wieder – und immer öfter – zu uns kommen. Beinahe jährlich wandern neben Zugvögeln auch Schmetterlinge aus Südeuropa bei uns ein. Sind wie aktuell die klimatischen Bedingungen in unseren Breiten denen südlich der Alpen sehr ähnlich, können wir sie auch bei uns beobachten“, so Franzisi. Taubenschwänzchen lieben kelchige Balkonblumen wie Geranien, Fuchsien oder Petunien. Aber auch Sommerflieder oder Phlox in Gärten sowie Schmetterlingsblütler wie Rotklee und Luzerne auf Äckern und Wiesen locken die mit langen Saugrüsseln ausgestatteten sirrenden Tiere an.