Im Bioökonomiezentrum Anklam ansässige Unternehmen stellten den Schüler*innen vor, wie man aus Klärschlamm Heizöl gewinnen oder Apfelreste zur Proteingewinnung nutzen kann. Beim Einbringen von Pflanzenkohle in ein Versuchsfeld durften die Jugendlichen auch selbst zu Spaten und Harke greifen. Dazu Emma Studier vom Lilienthal-Gymnasium Anklam: „Die Station draußen fand ich sehr gut, weil man gesehen hat, was man in kleinen Schritten selbst machen kann.“ Und ihre Freundin Ricarda Knauerhase ergänzt: „Das Thema Bioökonomie ist megainteressant, weil es ein Zukunftsthema ist.“
Das Jugendforum Bioökonomie will junge Menschen zu Akteuren der bioökonomischen Transformation machen. Dazu erhalten sie in Vorträgen, Workshops und Exkursionen mit Wissenschaftlern und Unternehmern Einblicke in die Bandbreite der Bioökonomie. Die teilnehmenden Schülern kommen vom Albert-Einstein-Gymnasium in Neubrandenburg, vom Schulzentrum am Sund in Stralsund, von der Montessori-Schule Greifswald, vom Lilienthal-Gymnasium in Anklam und vom Greifen-Gymnasium Ueckermünde.
Fast ein halbes Jahr lang haben sich die Jugendlichen bereits in einer virtuellen Bioökonomie-Akademie getroffen, die extra für das Projekt entwickelt wurde, um einen intensiven Austausch auch unter Corona-Bedingungen zu ermöglichen. „Diese erste Veranstaltung in Präsenz war anregend, fröhlich und sehr informativ“, resümiert Corinna Tschierschky, Lehrerin vom Albert-Einstein-Gymnasium in Neubrandenburg, die mit elf ihrer Schülern an der Exkursion teilgenommen hat.
Welche Chancen, welche Potenziale und welche Risiken birgt die Bioökonomie? Zum Abschluss der Exkursion haben die Jugendlichen in einem World Café erste Ideen zu diesen Fragen zusammengetragen. Angeleitet von Studierenden der Universität Greifswald und der Hochschule Neubrandenburg werden sie sich nun in kleineren Arbeitsgruppen mit Aspekten der Bioökonomie wie Ernährung, Klima und Umwelt oder Politik und Gesellschaft beschäftigen. Ziel ist es, die Visionen und Forderungen der Jugendlichen in einem gemeinsamen Abschlussdokument zusammenzufassen und im Rahmen der fünften Bioökonomiekonferenz Anklam Ende Oktober 2021 an Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu übergeben.