Mobilitätsplattform zum Management nachhaltiger Mobilität

© Smileus - Fotolia und Fraunhofer IAO

Nach vier Jahren Laufzeit ist das Projekt »Eco Fleet Services« erfolgreich abgeschlossen worden. Am 4. Oktober stellte das Projektteam unter Leitung des Anwendungszentrums KEIM des Fraunhofer IAO die Ergebnisse in Heidelberg vor. Das Fazit: Wollen Betriebe ihre Mobilität nachhaltiger gestalten, so gilt es systematisch vorzugehen und eine digitale Mobilitätsplattform zu nutzen.

Ein Reifegradmodell, das die Bewertung der eigenen betrieblichen Mobilität ermöglicht. Eine Mobilitätsplattform, die den eigenen Fuhrpark mit flexiblen und nachhaltigen Angeboten, wie Carsharing-Fahrzeugen und Leihrädern vereint – und das alles unter Verwendung von Open-Source-Komponenten.

Diese konkreten Ergebnisse aus vier Jahren »Eco Fleet Services« wurden am 4. Oktober in Heidelberg sowie im Livestream der Öffentlichkeit präsentiert. Durch die in »Eco Fleet Services« entwickelten Instrumente und digitalen Lösungen wird es Kommunen und Unternehmen erleichtert, ihre Mobilität nachhaltig und dynamisch zu gestalten.

»Mit ihrer betrieblichen Mobilität setzen Arbeitgeber Maßstäbe und prägen damit auch das Verhalten ihrer Mitarbeitenden. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung urbaner Herausforderungen, wie der Luftreinhaltung oder der Überlastung des Verkehrs«, sagte Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg.

Bausteine für eine nachhaltige betriebliche Mobilität

Gemeinsam mit Partnern setzte das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO mit dem Projekt »Eco Fleet Services« hier an, um ein intelligentes Management betrieblicher Mobilität zu ermöglichen. Die betriebliche Mobilität beinhaltet dabei alle Dienstreisen sowie Dienstgänge der Mitarbeitenden. Ein wesentliches Projektziel stellte die Entwicklung und Erprobung einer Mobilitätsplattform dar, die den wirtschaftlichen Einsatz von Elektrofahrzeugen sowie die bequeme Buchung nachhaltiger Reisemittel ermöglicht.

Eine Studie zum Status Quo der betrieblichen Mobilität in über 100 Kommunen ergab Ansatzpunkte für die Gestaltung einer nachhaltigen, betrieblichen Mobilität. Ergänzend dazu entstand ein Reifegradmodell, anhand dessen Betriebe und Kommunen ihr Mobilitätsmanagement bewerten, Potenziale finden und Maßnahmen planen können.

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Die Erprobung der Mobilitätsplattform mit der Stadt Heidelberg dauerte insgesamt 18 Monate und brachte viele aufschlussreiche Erkenntnisse zutage. So zeichnete sich ein sehr positives Bild bezüglich der komfortablen Buchungsprozesse in Kombination mit dem digitalen Schlüsseltresor ab. Insbesondere jüngere Teilnehmende begrüßten den Umstieg auf die digitale Mobilitätsplattform sehr und erlernten den Umgang damit schnell.

Vorausschauende Planung führt zum Erfolg

Der Weg zu einer nachhaltigen betrieblichen Mobilität stellt viele Betriebe vor Herausforderungen. Um Misserfolge zu vermeiden, so betont Projektleiter Stefan Schick vom Anwendungszentrum KEIM des Fraunhofer IAO, sei es zwingend notwendig, systematisch vorzugehen und die Transformation mit den durchzuführenden Maßnahmen vorauszuplanen. »Einen Erfolgsfaktor bilden auch immer die Menschen, die solche Maßnahmen in den Betrieben planen und vorantreiben«, so Stefan Schick. »Deshalb ist es wesentlich, Verantwortliche zu bestimmen und die Mitarbeitenden auf dem Weg in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Mobilität mitzunehmen.«

Ein Leitfaden mit Handlungsempfehlungen

Kostenloser Download: http://publica.fraunhofer.de/documents/N-640471.html

Das Projekt »Eco Fleet Services« wurde vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium mit rund einer Million Euro gefördert. »Eco Fleet Services« startete im September 2017 und lief über vier Jahre. Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Kommunen hat das Anwendungszentrum KEIM des Fraunhofer IAO in einem Leitfaden zusammengefasst. Darin werden konkrete Lösungselemente und Maßnahmen vorgestellt. Mithilfe derer gelingt es Betrieben nicht nur die Weiterentwicklung ihrer Mobilität anzustoßen, sondern diese auch kontinuierlich zu optimieren.