Wie geht eine nachhaltige, zukunftsfähige Immobilienwirtschaft?

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Die Herausforderungen des Immobiliensektors liegen nicht allein in der Schaffung klimaneutraler Gebäude und klimaresilienter Quartiere. Es gilt auch, sich verändernde Anforderungen der Nutzer, Eigentümer und Investoren in den Blick zu nehmen und die digitale Transformation von Immobilien, Immobilienunternehmen und öffentlicher Hand weiter voranzutreiben. Prof. Dr. habil. Sigrid Schaefer, Professorin für Immobilienmanagement an der IU Internationalen Hochschule, nennt die zentralen Aspekte, die für eine nachhaltige Immobilienwirtschaft unverzichtbar sind:

Ein hohes Potenzial für die Umsetzung der Umwelt- und Klimaziele liegt im nachhaltigen Bauen und Sanieren sowie in Lösungen für einen energieeffizienten Gebäudebetrieb. Entlang des gesamten Immobilienlebenszyklus gilt es, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und Cradle-to-Cradle-Prinzipien umzusetzen.

Nachhaltigkeit erfordert mehr als einen klimaneutralen Gebäudebestand

Dazu kommen soziale und ökonomische Aspekte, insbesondere eine nutzergerechte Gebäudefunktionalität sowie eine langfristige Wertstabilität. Für die Sicherung des Erfolgs einer Immobilie bzw. eines Portfolios am Markt und die Finanzierung von Investitionen sind die Anforderungen der EU-Taxonomie-Verordnung zu berücksichtigen.

Mit digitaler Transformation das Kerngeschäft nachhaltig ausbauen

Der Einsatz innovativer digitaler Technologien entlang des gesamten Immobilienlebenszyklus sowie zur Unterstützung immobilienbezogener Geschäftsprozesse stellt Informationen bereit, aus denen auf das Nutzerverhalten abgestimmte, flächen- und ressourcenschonende, energie- und kosteneffiziente Lösungen für Gebäude und deren Bewirtschaftung abgeleitet werden können. Stellen sich immobilienwirtschaftliche Akteure als Serviceanbieter und Plattformbetreiber (z. B. Space-as-a-Service, Mobilitäts-Hubs) auf, können sie ihr Kerngeschäft ausbauen und die (Weiter-)Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle forcieren.

Zukunftsfähige Kompetenzen sind Schlüssel für das Immobilienmanagement

Immobilienmanager der Zukunft benötigen (auch) Grundlagenwissen beispielsweise zur digitalen Transformation von Prozessen in Unternehmen und öffentlicher Verwaltung, zur intelligenten Gebäudeautomation sowie zu Datenschutz und Datensicherheit. Sie müssen sich – als weitere Beispiele – Wissen auch zum Ressourcen- und Energiemanagement, zur Zertifizierung eines Sustainable Building und Smart Building sowie zu sich verändernden Leadership-Trends aneignen. In welcher inhaltlichen Tiefe Immobilienmanager in diese Themenfelder eindringen, ist abhängig von der jeweiligen Ausrichtung, z. B. einer Tätigkeit als Asset Manager oder als Facility Manager.