Zu den geladenen Experten der Finissage gehören Matthias Labrenz und Hagen Radtke vom IOW, die einige der wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes MicroCatchBalt vorstellen, auf dem die Ausstellung fußt. Karl Walther, Leiter des Schlei Informations- und Erlebniszentrums (SIEZ), wird über Ursachen, Folgen und Maßnahmen zur Bekämpfung der 2018 bekannt gewordenen, versehentlichen Einleitung von Mikroplastik in die Schlei berichten.
Jens Eggers von der Kläranlage Flensburg stellt den aktuellen Stand der Technik und die Perspektiven zur Vermeidung von Mikroplastik im Abwasser vor. Abschließend berichtet Geoffrey Warlies vom Technischen Betriebszentrum der Stadt Flensburg über eine Kampagne, mit der die Stadt den Plastikanteil im Bioabfall reduzieren will. Den Schlusspunkt setzt eine allgemeine Frage- und Diskussionsrunde, in der auch das Publikum zu Wort kommen kann.
„Wir – das sind die Ausstellungsmacher und die Organisatoren hier vor Ort – freuen uns sehr, dass wir zu dieser spannenden Diskussionsveranstaltung live in unser Haus einladen können und nicht auf eine Online-Veranstaltung zurückgreifen müssen“, sagt Achim Englert, Geschäftsführer der Phänomenta.
„Die Besuchsmöglichkeiten der Mikroplastik- Ausstellung hier bei uns waren – wie so Vieles – durch die Pandemie stark eingeschränkt, selbst wenn es uns über spezielle Angebote immer wieder gelungen ist, beispielsweise Schulklassen einzuladen. Mit der Abschlussveranstaltung wollen wir jetzt die Chance nutzen, dieses wichtige Umweltthema, das in letzter Zeit etwas aus dem Blick geraten ist, wieder öffentlich zu beleuchten.“
Die in der Phänomenta präsentierte Wanderausstellung „Bunt, klein, überall. Mikroplastik – Vom Fluss ins Meer“ entstand im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts MicroCatch_Balt, das exemplarisch über einen Zeitraum von drei Jahren die Mikroplastik-Belastung der Warnow, eines typischen norddeutschen Ostseezuflusses, sowie den Transport von Mikroplastik in die Ostsee untersucht hat.
Besucher erhalten einen umfassenden Einblick in aktuelle Mikroplastikforschung des IOW. Dazu zählen die möglichst kontaminationsfreie Probennahme, die aufwendige Trennung der Proben, die komplexe Analyse der extrahierten Mikroplastik-Partikel bis hin zu einer Zusammenfassung erster Ergebnisse.
Ein interaktiver Multitouch-Tisch zeigt die wichtigsten Projektinhalte. So können die Besucher:innen beispielweise herausfinden, wie viel und welche Mikroplastikarten am häufigsten nachgewiesen werden konnten und welchen Einfluss die Windrichtung, das Gewicht der Partikel und der Flusslauf auf den Transport von Mikroplastik in Richtung Ostsee haben. Für die Umsetzung der Daten und Informationen in interaktive Ausstellungselemente und Visualisierungen war das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Rostock verantwortlich.
Ergänzt wird die Ausstellung durch sechs großformatige Poster, die allgemeine Informationen zur Belastung der Meere mit Mikroplastik enthalten und generell auf Quellen, Transportwege, Gefahrenpotentiale für die Meeresumwelt und mögliche Lösungsstrategien eingehen.
Nach Abschluss der Ausstellungsphase in der Phänomenta wandert die Ausstellung weiter und soll ab April 2022 für 2 Monate im Museum für Jagd und Fischerei in München gezeigt werden. Weitere Kampagnen in Kiel, Rostock und Stralsund sind in Vorbereitung.