Neben ökologischen Zielen umfasst Nachhaltigkeit multiple soziale Fragestellungen. Martin Klaffke, Professor für Personal und Organisation an der HTW Berlin, argumentiert, warum dabei dem Management von Generationen-Diversity zentrale Bedeutung zukommt und welche Wettbewerbsvorteile dadurch entstehen. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Personalmanagement und Organisation, Leadership, Organizational Behavior, Change Management, Diversity Management, Generationen Management, Agile Arbeitswelten, New Ways of Working (NWW) und das Büro der Zukunft.
Der anhaltende Rückgang der Erwerbsbevölkerung zwingt Unternehmen, ihre älteren Beschäftigten bis zum Ruhestandsalter (und darüber hinaus) zu halten und parallel den vergleichsweise knappen Nachwuchs unter Hochdruck zu rekrutieren.
Zunehmender Generationen-Mix birgt Potenziale und Herausforderungen
Angesichts der Fülle an Kompetenzen, Wissen, Erfahrungen und Perspektiven der Altersgruppen sind Vorteile dieser Generationen-Vielfalt etwa eine potenziell stärkere Problemlöse- und Innovationsfähigkeit. Allerdings können unterschiedliche Werte, Vorstellungen und Verhaltenspräferenzen auch zu Reibungszonen führen, die effektive Teamarbeit im Generationen-Mix beeinträchtigen.
Harmonische Zusammenarbeit als Erfolgspotenzial nutzen
Soziale Nachhaltigkeit verlangt im Organisationskontext die achtsame Nutzung der menschlichen Arbeitskraft und fördert soziale Kohäsion, indem Wohlergehen sowie Bedürfnisse und Entwicklungsperspektiven aller Organisationsmitglieder in den Blick genommen werden. Generationen-Management schafft hierbei Rahmenbedingungen und Strukturen derart, dass alle Beschäftigten-Generationen bereit und fähig sind, ihre Potenziale zu entfalten und ihren vollen Einsatz zu geben.
Zudem stärkt es Vertrauen, Offenheit und Kollaborationsbereitschaft in altersgemischten Teams und unterstützt mithin agiles Arbeiten, das in digitalen Zeiten zunehmend Innovationsstärke und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen bestimmt und somit Wettbewerbsvorteile verschafft.
Roadmap für wertebasiertes Generationen-Management passgenau entwickeln
Da es kein Patentrezept für die Umsetzung von Generationen-Management gibt, sollte jede Organisation zunächst prüfen, welche Anforderungen von den einzelnen Beschäftigten-Generationen gestellt, welche grundlegenden (Arbeits-)Werte geäußert werden und welche potenziellen Reibungszonen bereits existieren oder entstehen könnten.
Dies impliziert eine breit geführte Wertediskussion, die insbesondere Verständnis, Respekt und Wertschätzung zwischen den Kohorten in den Vordergrund stellt und im Ergebnis zu einer stärkeren Humanzentrierung des betrieblichen Alltags führt.