Augsburger Zentrum für Klimaresilienz zur Weltklimakonferenz

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„Trotz aller Klimakonferenzen, Reduktionsvereinbarungen und Gesetzgebungen hat die atmosphärische Kohlendioxidkonzentration einen neuen Höchststand in der jüngeren Erdgeschichte erreicht. Gleichzeitig haben in Deutschland die Häufung extrem trockener Jahre einerseits und die Hochwasserkatastrophen im Sommer andererseits gezeigt, dass auch unsere Region nicht verschont bleiben wird von den Auswirkungen der globalen Erwärmung.

Sowohl Emissionsminderung als auch Anpassungsmaßnahmen zur verbesserten Klimaresilienz müssen weit konsequenter und verpflichtender als bisher umgesetzt werden. Hoffentlich gibt die UN-Klimakonferenz in Glasgow den dazu notwendigen entscheidenden Impuls“, meint der Umweltforscher Prof. Dr. Harald Kunstmann, Direktor des Zentrums für Klimaresilienz. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Regionales Klima und Hydrologie an der Universität Augsburg sowie stellvertretender Leiter des Campus Alpin des Karlsruher Instituts für Technologie.

Die Expertin für Umwelt und Gesundheit, Prof. Dr. Elke Hertig, erklärt: „Der Klimawandel stellt weltweit ein hohes Risiko für die Gesundheit der Menschen dar. Die deutliche Zunahme extremer Wetterereignisse wie Hitzewellen sowie erhebliche Veränderungen in Ökosystemen, die zur weiteren Ausbreitung vektorübertragener Krankheiten führen können, verdeutlichen die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien zur Erhöhung der Klimaresilienz.

Um die Gesundheit der gegenwärtigen und zukünftigen Bevölkerung zu schützen, sind schnelle und entschlossene Maßnahmen unerlässlich.“ Elke Hertig ist Inhaberin der Professur für Regionalen Klimawandel und Gesundheit.

Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Axel Tuma merkt an: „Es ist essenziell, dass alle Länder sich zum globalen Ziel der Treibhausgasneutralität bis Mitte des Jahrhunderts verpflichten. Die erforderlichen Transformationsprozesse im Energie-, Gebäude- und Mobilitätssektor dauern lange und erfordern deswegen schon jetzt einheitliche Rahmenbedingungen. Diese sind Voraussetzung für einen fairen Wettbewerb und ermöglichen den Unternehmen damit Investitionen in Klimaschutz und die Schaffung resilienter Strukturen.“ Axel Tuma ist Inhaber des Lehrstuhls für Production & Supply Chain Management.

Das Zentrum für Klimaresilienz ist als zentrale Einrichtung der Universität Augsburg gegründet und bündelt die mit dem Forschungsschwerpunkt Klimaresilienz zusammenhängenden Expertisen. Konkret verfolgt das Zentrum das Ziel, ganzheitliche und umsetzbare Strategien zur Anpassung an die unabwendbaren Folgen des Klimawandels zu entwickeln, und zwar auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

Es ist fakultätsübergreifend und interdisziplinär aufgebaut. Beteiligt sind die Fakultäten für Angewandte Informatik, Medizin und Wirtschaftswissenschaften, sowie die Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät und die Juristische Fakultät. Die bereits vorhandene interdisziplinäre und internationale Expertise im Bereich Klimaresilienz an der Universität Augsburg wird komplementiert durch insgesamt zehn neu geschaffene Professuren.