BLE: Bewertung und Monitoring von Moorflächen

Sentinel-Satelliten-Aufnahmen vom Rhinluch, Brandenburg. Die Farbunterschiede innerhalb der Moorflächen spiegeln den Feuchtezustand der Moorböden wider und dienen als Arbeitsgrundlage zur Entwicklung von Methoden für das fernerkundliche Moormonitoring. ESA

Moorböden sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume. In dem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) betreuten Verbundprojekt BEWAMO* werden derzeit wichtige Grundlagen für einen effektiven Moorbodenschutz gelegt.

Mit seiner Entwicklungsarbeit ermöglicht das Konsortium aus der Humboldt-Universität Berlin, der Christian-Albrechts-Universität Kiel, der Universität Potsdam, dem Thünen-Institut sowie der EFTAS Fernerkundung Technologietransfer GmbH, dass Moorbodenschutz künftig auf eine hohe Klimawirksamkeit ausgerichtet und der Maßnahmenerfolg fernerkundungsbasiert per Satellit erfasst werden kann.

Berliner und Kieler Forschende entwickeln derzeit ein Tool, mit dem Moorflächen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern und ihres Potenzials, CO2-Emissionen zu reduzieren, bewertet werden können. Das Tool soll zudem passende Agrarumweltmaßnahmen benennen und Methoden für ein anschließendes Monitoring aufzeigen. Dazu arbeiten die Forschenden mit 15 landwirtschaftlichen Betrieben, Wasser- und Bodenverbänden sowie Behörden in Brandenburg und Schleswig-Holstein zusammen.

Welche Moore eignen sich für eine Wiedervernässung?

Um die Kohlenstoffvorräte und mögliche Verluste sowie das Emissionsminderungspotenzial in Moorböden zu bewerten, kombinieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Bodenparameter mit historischen und aktuellen Messdaten zu Klima und Landnutzung. Auf dieser Grundlage erarbeiten sie Bewertungskriterien, um geeignete Gebiete für die Wiedervernässung entwässerter Moorböden zu priorisieren.

Kohlenstoffdynamik als Bewertungskriterium

Am Thünen-Institut werden die betrieblichen Kosten möglicher künftiger Moorbodenschutzmaßnahmen berechnet. Abhängig vom Moorflächenanteil, der aktuellen Produktionsausrichtung und der betrieblichen Anpassungsfähigkeit, zum Beispiel durch die Kompensation der Futtermengenverluste, können diese sehr unterschiedlich ausfallen: So sind die Kosten auf intensiv genutzten Milchviehbetrieben deutlich höher als auf Betrieben mit Mutterkuhhaltung.

Monitoring mittels Bodenfeuchte

Für den Schutz entwässerter Moorböden ist eine Erhöhung der Grundwasserstände notwendig. Die Kontrolle dieser Maßnahmen erfolgt durch ein im Projekt entwickeltes Monitoring, bei dem der Feuchtezustand der Moorböden flächenhaft mit Mitteln der Satellitenfernerkundung beobachtet und bewertet wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzen dafür zeitlich und räumlich hochauflösende Radardaten der Sentinel-Satelliten.

Mehr Informationen unter http://www.unter-2-grad.de/projekte/bewamo/