Im Graduiertenkolleg widmen sich Wissenschaftler aus den Forstwissenschaften, der Biologie und der Statistik der Frage, wie naturnahe Buchenwälder auf die Beimischung von Koniferen wie der Fichte (Picea abies, einer einheimischen Konifere, die häufig außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets angebaut wird) oder der Douglasie (Pseudotsuga menziesii, eine nicht-einheimische, aus dem pazifischen Nordwesten Nordamerikas stammende Nadelbaumart) reagieren.
Auf der Grundlage von 40 in Niedersachsen verteilten Versuchsflächen untersuchen sie, wie sich die Artengemeinschaft in Mischwäldern aus Buchen und Koniferen ändert, was das für Ökosystemprozesse wie das Baumwachstum oder den Wasser- und Nährstoffkreislauf bedeutet, welche Ökosystemleistungen von solchen Wäldern im Gegensatz zu Reinbeständen zu erwarten sind und ob sie den Folgen des Klimawandels besser widerstehen können als diese.
Im ersten Durchgang waren am GRK insgesamt 23 Promovierende beteiligt, von denen einige ihre Promotion bereits abgeschlossen haben. „In der ersten Förderperiode haben wir viele interessante Beobachtungen gemacht, die uns zum Teil sehr überrascht haben“, sagt GRK-Sprecher Prof. Dr. Christian Ammer von der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie.
„So zeigte sich beispielsweise, dass der Standort, das heißt das regionale Klima und der Boden, im Hinblick auf bestimmte Prozesse viel prägender ist, als die Identität der Baumarten. In der zweiten Förderphase wollen wir den zum Teil unerwarteten Befunden auf den Grund gehen und versuchen, kausale Erklärungen zu finden“.