Rote Emmalie ist eine Kreuzung aus den Sorten „La Ratte“, „Baltica“, „Highland Burgundy Red“ und der alten peruanischen Landsorte „Huamantango“. Sie schmeckt würzig und hat eine ausgesprochen feine Konsistenz. Die Farbe Rot ist dem Pflanzenfarbstoff Anthocyan zu verdanken, der in ähnlicher Ausprägung auch in Erdbeeren und Himbeeren vorkommt. Anthocyane sind Antioxidative, ihnen wird eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben..
Die Geschichte der Züchtung
Die Rote Emmalie ist eine Sorte aus ökologischer bäuerlicher Züchtung. Das ist in Deutschland ungewöhnlich, denn die meisten Kartoffelsorten stammen aus den Laboren internationaler Zuchtkonzerne.
Der einzige bäuerliche Öko-Kartoffelzüchter in Deutschland ist der Bio-Landwirt Karsten Ellenberg. Er züchtet Kartoffeln seit über 20 Jahren. Gemeinsam mit einem befreundeten Landwirt aus Schottland hat er die Rote Emmalie vermehrt. In Schottland sind die natürlichen Voraussetzungen für die Kartoffelzucht durch viel Wind und günstige Gesundlagen entlang der Küste ideal.
Zur Wahl „Kartoffel des Jahres“ stehen Kartoffelsorten, die ohne Gebühren nachgebaut werden können, weil sie älter als 30 Jahre sind oder der Züchter darauf verzichtet. Es gibt Hunderte überwiegend regional angebaute Sorten. In die Vorauswahl zur „Kartoffel des Jahres“ kommen sechs Sorten. Die Vertreter des Arbeitskreises „Kartoffel des Jahres“ stimmen dann über die „Kartoffel des Jahres“ ab.
Die Rote Emmalie wurde gewählt, weil sie aus ökologischer Züchtung stammt und weil sie durch ihre rote Farbe auffällt. In Deutschland wurden bisher erst fünf Öko-Kartoffelsorten gezüchtet. Drei von ihnen wurden bereits zugelassen, die anderen beiden Sorten befinden sich noch in der Prüfung. Ziel der ökologischen Züchtung sind robuste Sorten, die mit einem niedrigeren Nährstoffangebot gut wachsen und vor allem schmecken.
Mit der Auszeichnung „Kartoffel des Jahres“ soll auf die bedrohte Kartoffelvielfalt aufmerksam gemacht werden. Verbraucher kennen aus dem Handel nur ein schmales Sortiment von höchstens zehn Sorten, dabei gibt es 147 in Deutschland zugelassene Speisekartoffelsorten und 157 Sorten, die in einem anderen EU-Land eingetragen sind und auch in Deutschland angebaut werden. Weltweit gibt es über 2000 zugelassene Kartoffelsorten. Die Tendenz der Sortenvielfalt ist jedoch rückläufig.