Deutschlands Ziel ist es, bis zum Jahr 2045 weitgehend treibhausgasneutral zu werden. Mindestens 80 Prozent der Stromversorgung und 60 Prozent der gesamten Energie-versorgung sollen dann aus Erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Das gegen-wärtige Energiesystem soll dabei in ein emissionsfreies, auf erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem transformiert werden.
„Im Rahmen der Soll-Ist-Analyse von CAMPFIRE überprüfte unser unternehmens-geführtes Strategieteam und unser Fachbeirat den CAMPFIRE-Ansatz für ein zukünftiges globales, kohlenstofffreies Ammoniak-Wasserstoff-Energiesystem und entwickelte die notwendigen Strategie dazu weiter“, so Dr. Angela Kruth.
„CAMPFIRE“ steht für einen nachhaltigen Strukturwandel in der Region Nord-Ost mittels Aufbau innovativer Pfade und der Erschließung wirtschaftlicher Vorteile für kleine und mittelständige Unternehmen in der Region Nord-Ost, die hauptsächlich in Mecklenburg-Vorpommer (M-V) liegt. Die mittlerweile 72 Partner, vorrangig ansässig in der Region Nord-Ost, verfolgen gemeinsam das Ziel der Entwicklung exportfähiger Technologien zur NH3-Erzeugung, Transport sowie Nutzung als Kraftstoff und Energiespeicher.
In der nächsten Phase der Umsetzung geht es vorrangig um den Technologietransfer und die Verstetigung wissenschaftlicher Erfindungen im Markt mit dem Ziel der Erzeugung von Ammoniak (NH3) zur Nutzung als Kraftstoff zu Wasser und zu Land. Dazu zählt die Realisierung erforderlicher Forschungsschnittstellen im Rahmen von TransHyDE, dem CAMPFIRE-Umsetzungsprojekt.
Es ist eines der drei Wasserstoff-Leitprojekte des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus dem Zukunftspaket zur Umsetzung der 2020 beschlossenen „Nationalen Wasserstoffstrategie“ in Deutschland.
Im Detail bedeutet es die Adressierung von Forschungsschnittstellen zur saisonalen Erzeugung von grünem Ammoniak, zum Bau von Betankungsanlagen für den Import von grünem NH3 von Schiff zu Land sowie von Schiff zu Schiff, die Schaffung lastflexibler Ammoniak-Anlagen zur saisonale Erzeugung von NH3 aus erneuerbarer Energie inclusive dynamischer Wandlungstechnologien für eine stationäre und mobile Energieversorgung sowie den Bau von Ammoniak-zu-Wasserstoff-Tankstellen in Verbindung mit dem Aufbau der dazugehörigen Logistik sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen zur Nutzung von NH3 und Wasserstoff für Brennstoffzellen, Ammoniakcracker und saisonale Mikro-Haber-Boschverfahren zur Energiespeicherung.
Über allem steht eine kohlenstoffreie, sichere Energieversorgung
Langfristig entstehen effektive wirtschaftliche Wege zur Verminderung des globalen Kohlendioxidgehaltes in der Erdatmosphäre. „Wir sorgen jetzt in Phase Nr. 2 von „WIR!“ mit der Schaffung einer „Open Innovation Plattform“ für eine Verstetigung der industriellen und wissenschaftlichen Schwerpunktsetzung von „CAMPFIRE“. Unser Ziel ist dabei die Gründung der CAMPFIRE gAG“, so Angela Kruth.
„WIR!“ richtet sich an breit angelegte regionale Bündnisse wie das regionale Partner-Bündnis „CAMPFIRE“ unter der Koordination des Leibniz-Institutes für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald und der strategisch-technologischen Leitung des Zentrums für Brennstoffzellentechnik in Duisburg. Auf dem Industriegelände der YARA Rostock am Standort Poppendorf werden im Rahmen des CAMPFIRE-Umsetzungs-projekte im BMBF – Leitvorhaben TransHyDE dafür industrierelevante Prüf- und Testfelder im COIL – CAMPFIRE Open Innovation Lab für die neuen Ammoniak-Technologien aufgebaut.