Universitäre Kooperation für die Wasserstoffproduktion

Projektlogo des Projektes „Digital toolbox for hydrogen production: Bridging material innovations, electrolyser architecture and grid scale impact (DiTo-H2)“. Im Uhrzeigersinn sind die im Projekt angestrebten Arbeitsschritte zu sehen. Bildnachweis: Jana Mrowetz und Nicolas Schlüter, Institut für Energie- und Systemverfahrenstechnik/TU Braunschweig

Die University of Strathclyde ist eine von drei Hochschuleinrichtungen in Schottland, die Mittel aus dem von der schottischen Regierung finanzierten schottisch-deutschen Forschungsprogramm der Royal Society of Edinburgh (RSE) erhält. Das Programm soll forschungs- und praxisbezogene Partnerschaften zwischen den beiden Ländern erleichtern, um die zukünftige Nutzung von Wasserstoff zu erforschen. Die University of Strathclyde arbeitet dazu in Kooperation mit der Technischen Universität Braunschweig an der Entwicklung eines digitalen Werkzeugkastens für die Wasserstoffproduktion.

Die University of Strathclyde in Glasgow ist strategischer Partner der TU Braunschweig. Zustande gekommen ist der Kontakt über das gemeinsame Engagement im Netzwerk CESAER. Seit 2019 gibt es einen intensiven Austausch, insbesondere im Bereich Forschung. Konkret arbeiten jetzt beide Universitäten im Wasserstoff-Projekt „DiTo-H2“ zusammen, finanziert von einem schottisch-deutschen Forschungsprogramm.

Ziel dieses Projektes ist, einen Modellierungsrahmen zu entwickeln, der technologische Fortschritte auf verschiedenen Ebenen abbildet und quantifiziert, wie sich Fortschritte auf der Materialebene in Leistungssteigerungen auf Elektrolyseur- und Energienetzebene niederschlagen. Der Rahmen wird eine schnelle Entscheidungsfindung über den Wert der Integration neuer Technologien und Materialien erleichtern, sobald diese verfügbar werden.

„Neben dem intensiven fachlichen Austausch und der spannenden Arbeit auf mehreren Skalen der Wasserstoffherstellung sehen wir das nun anlaufende Projekt auch als großartige Möglichkeit, um eine langfristige internationale Forschungspartnerschaft mit allen Projektbeteiligten zu etablieren. Fester Bestandteil des Projektes ist ein Workshop, in dem sich wichtige Akteure der deutschen und schottischen Wasserstoffforschung auch über das Projektkonsortium hinaus vernetzen sollen und zukünftige Forschungsstrategien erarbeiten sowie in der Folge weitere, gemeinsame Projektanträge rund um grünen Wasserstoff gestalten werden“, sagt Professor Daniel Schröder, Leiter des Instituts für Energie- und Systemverfahrenstechnik an der TU Braunschweig.

„‚Grüner Wasserstoff‘ steht für uns weit oben auf der Forschungsagenda. Die Vernetzung in Europa ist dabei nur folgerichtig, um mit unserer Partnerin zusammenzuarbeiten, Wissen zu teilen und schneller zu Lösungen für eines der drängendsten Ziele, die Abkehr von fossilen Brennstoffen, zu gelangen. Deshalb freut es mich ganz besonders, mit der University of Strathclyde in Schottland in nächster Zukunft eine strategische Partnerschaft zu starten und die gemeinsamen Aktivitäten zu verstiefen“, sagt Professorin Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig.

Das Projekt wird seitens Strathclyde von Dr. Dragos Neagu geleitet: „Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, unsere Forschungsarbeiten durchzuführen, die sich mit den wichtigsten nationalen und internationalen Prioritäten bei der Verbreitung von Wasserstoff befassen und die eine baldige Kommerzialisierung und Anwendung in Gemeinden und der Industrie unterstützen. Ich bin gespannt darauf, mit einem international hochrangigen Team zusammenzuarbeiten, das Wissen aus den Bereichen Werkstoffe, Fertigung, Elektrotechnik und Elektrochemie vereint. Ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, um Scottish Power und dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung für ihre Unterstützung des Projekts zu danken.“

Strathclyde Principal Professor Sir Jim McDonald sagte: „Die Produktion und Nutzung von Wasserstoff bieten bedeutende Möglichkeiten zur Dekarbonisierung unseres Energiesystems und zur Deckung des Bedarfs in Gemeinden und Industrien, während sie gleichzeitig dazu beitragen, die globalen Klimaschutz- und Netto-Null-Ziele zu erreichen. Die COP26-Konferenz, die in unserer Heimatstadt Glasgow stattfand, erinnerte uns alle an die Dringlichkeit dieser Ziele und an die möglichen Folgen eines Verfehlens dieser Ziele. Gemeinsam mit unseren Partnern an der Technischen Universität Braunschweig und mit Unterstützung der Royal Society of Edinburgh wird unsere Forschung die Umsetzung des schottischen Wasserstoff-Aktionsplans beschleunigen und weitere Fortschritte auf dem Weg zu einer Netto-Null-Zukunft erzielen.“