Ausgezeichnet für das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit wurde das IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH am heutigen Donnerstag, 7. Juli 2022, von Oberbürgermeister Belit Onay und Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover. Diese würdigten bei der ÖKOPROFIT-Auszeichnungsveranstaltung im Hannover Congress-Centrum (HCC) alle zertifizierten Unternehmen der aktuellen ÖKOPROFIT-Runde.
In Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz hat das IPH in den vergangenen Jahren viel erreicht: Das Unternehmen nutzt ausschließlich Ökostrom, hat die Heizkosten deutlich gesenkt, Lebensraum für Insekten geschaffen, engagiert sich für eine nachhaltigere Nutzung von Kunststoffen und vieles mehr.
Seit Herbst 2019 beteiligt sich das IPH am ÖKOPROFIT-Programm – zunächst in der Einsteigerrunde, anschließend im Klub. ÖKOPROFIT ist ein europaweit anerkanntes Programm, das Unternehmen dabei unterstützt, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig Kosten zu senken. ÖKOPROFIT Hannover ist ein Gemeinschaftsprojekt von Landeshauptstadt und Region Hannover und den ortsansässigen Unternehmen. Das IPH hat im April 2022 die zweite ÖKOPROFIT-Kommissionsprüfung erfolgreich bestanden – und heute bei der ÖKOPROFIT-Auszeichnungsveranstaltung im HCC die Urkunde erhalten.
„In der zweiten Runde des ÖKOPROFIT-Programms haben wir uns der naturnahen Gestaltung des IPHs gewidmet, nachdem wir in der ersten Runde den Fokus auf Energiebedarfe gesetzt hatten“, sagt Jens Kruse, Gruppenleiter Innovative Fertigungsverfahren und Leiter des ÖKOPROFIT-Teams am IPH.
In die naturnahe Umgestaltung des Firmengeländes hat das IPH mehr als 60.000 Euro investiert. Im Vorgarten sowie im neu angelegten Pausenbereich blühen nun einheimische Pflanzen. Diese bieten ein vielfältiges Nahrungsspektrum für Insekten, von denen sich wiederum bedrohte Vogelarten ernähren. Kleinstlebewesen finden Unterschlupf zwischen den Sandsteinquadern und Totholzstämmen auf dem naturnah umgestalteten Außengelände des IPH.
Der Naturgarten ist die sichtbarste Investition, aber bei weitem nicht die einzige. Die Heizungsanlage im IPH wurde bereits vor fünf Jahren erneuert und spart im Vergleich zur alten Heizungsanlage mehr als 20 Prozent Energie. Eine Photovoltaik-Anlage wurde im Sommer 2019 auf dem Institutsdach installiert und erzeugt von März bis Oktober mehr Strom, als das IPH benötigt – der Rest wird ins Netz eingespeist.
Das Umweltschutz-Engagement des IPH entstand also nicht erst mit der Teilnahme an ÖKOPROFIT ab Herbst 2019 – vielmehr wurde das IPH auf das Programm aufmerksam, weil Nachhaltigkeit für die Mitarbeitenden und die Geschäftsführung immer wichtiger wurde. In der ÖKOPROFIT-Einsteigerrunde erhielt das IPH Beratung und Unterstützung von den Fachleuten der Arqum GmbH. Das Umwelt-Engagement des IPH bekam damit einen deutlichen Schub.
Seit Ende 2020 ist das IPH Mitglied im ÖKOPROFIT Klub und kann sich dort mit anderen engagierten Unternehmen vernetzen und Erfahrungen austauschen. Zudem profitieren die IPH-Mitarbeitenden von dem Wissen, das im Klub in vielfältigen Workshops vermittelt wird – vom Müllmanagement über Biodiversität auf dem Firmengelände bis zur Corporate Social Responsibility. Zusätzlich zu den großen Investitionen in Heizung, Solaranlage und naturnahes Außengelände hat das IPH viele kleine Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit umgesetzt: Vom firmeneigenen Lastenfahrrad, das auf kurzen Strecken den Dienstwagen ersetzen kann, über einen Ladepunkt für E-Fahrzeuge auf dem Firmengelände bis hin zur Digitalisierung von Geschäftsprozessen, um Papier einzusparen.
Auch im Kerngeschäft – der Forschung und Entwicklung – setzt das IPH verstärkt auf Nachhaltigkeit. Anfang 2021 wurde der Forschungsbereich für Additives Kunststoffrecycling eröffnet: „Hier wollen wir eine komplette Recycling-Prozesskette aufbauen, um Plastikabfall im 3D-Druck wiederzuverwerten“, erklärt IPH-Geschäftsführer Dr. Malte Stonis. „Unser Ziel ist zum einen, Kunststoff nachhaltiger zu nutzen und Müllberge zu reduzieren – und zum anderen, regionale Produktionskreisläufe aufzubauen, statt Produkte um die halbe Welt zu verschiffen.“
In weiteren Forschungs- und Beratungsprojekten arbeitet das IPH beispielsweise daran, den Ausbau von Windparks mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) voranzutreiben, sowie an diversen Möglichkeiten, Energie und Material in der Fertigung einzusparen. Selbstverständlich wird sich das IPH auch in Zukunft mit Nachhaltigkeit beschäftigen – und sich als Mitglied im ÖKOPROFIT Klub stetig weiterbilden, den Austausch mit anderen nachhaltigen Unternehmen suchen und die eigenen Erfahrungen weitergeben.