Serafin Forschungspreis für Abschlussarbeiten zum Thema Nachhaltigkeit

v.l.n.r.: Dekan Prof. Dr. Erik Strauß, Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko, Jan Haase, Andrea Gerlitz, Prof. Dr. Marcel Hülsbeck und die Kaufmännische Leiterin der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft, Dr. Heike Schütter. (Foto: UW/H)

Für ihre herausragenden Abschlussarbeiten wurden zwei Studierende der Universität Witten/Herdecke (UW/H) jetzt mit dem Serafin Forschungspreis zu Unternehmertum ausgezeichnet. Der mit jeweils 2.500 Euro dotierte Preis ging dieses Jahr an die General Management Absolventin Andrea Gerlitz und an den Management Absolventen Jan Haase, die mit ihren wirtschaftswissenschaftlichen Abschlussarbeiten unternehmerischen Weitblick bewiesen haben.

Andrea Gerlitz gibt in ihrer Masterarbeit „Corporate Sustainability in Family Firms – a systematic literature review and research agenda“ einen detaillierten Einblick in den aktuellen Forschungsstand. Aus insgesamt 1.348 wissenschaftlichen Artikeln des bisher heterogenen und inkonsistenten Forschungsfeldes identifizierte sie 60 relevante Artikel und entwickelte ein konzeptionelles Modell, welches die aktuellen empirischen Ergebnisse strukturiert, Forschungslücken aufzeigt und praktische Implikationen für Familienunternehmen ableitet.

„Familienunternehmen zeigen ein höheres Maß an Nachhaltigkeitsinitiativen als Nicht-Familienunternehmen. Darüber hinaus steht die Nachhaltigkeitsaktivität in einem positiven Zusammenhang mit der finanziellen Performance, und dieser Zusammenhang ist ausgeprägter in Familienunternehmen“, ist ihre Bilanz.

Jan Haase hat die Offenlegung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Geschäftsberichten der DAX-30-Unternehmen daraufhin untersucht, ob sie die Indikatoren für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) der europäischen Aufsichtsbehörden berücksichtigen.

„Im Durchschnitt wird zu zwölf von insgesamt 50 verschiedenen Indikatoren Bericht erstattet. Thematisch liegt der Schwerpunkt in den Bereichen „(Treibhausgas-) Emissionen“, „Soziales und Mitarbeiterangelegenheiten“ sowie „Menschenrechte“. Es gibt die Theorie, dass besonders die Unternehmen viele Informationen offenlegen, deren Produkte oder Geschäftsmodelle besonders anfällig für gesellschaftliche Kritik mit Fokus auf Nachhaltigkeitsaspekte sind. Genau das konnte ich mit meinen Ergebnissen bestätigen“, fasst er seine Arbeit zusammen.

Zehnte Verleihung des Serafin-Forschungspreises

Die Münchener Serafin-Unternehmensgruppe stiftet den Forschungspreis bereits zum zehnten Mal, um besonders unternehmerisch denkende Studierende auszuzeichnen: „In einer Zeit multipler Krisen brauchen wir kritisch denkende Persönlichkeiten, die mit Mut und Weitblick innovative Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben“, erklärt Philipp Haindl, Gründer der Serafin Unternehmensgruppe. „Ich freue mich, mit dieser Auszeichnung zwei solche Persönlichkeiten auf ihrem Weg bestärken zu können.“

Wegen der Corona-Pandemie konnte die Preisverleihung im vergangenen Jahr nur digital stattfinden. Umso mehr freut es den Dekan Prof. Dr. Erik Strauß und die Kaufmännische Leiterin der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft, Dr. Heike Schütter, dass sie den Preis in diesem Jahr zumindest im kleinen Kreise wieder persönlich überreichen konnten. Auch die Professoren, die die Abschlussarbeiten der beiden Preisträger:innen betreut haben, Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko (Jan Haase) und Prof. Dr. Marcel Hülsbeck (Andrea Gerlitz), waren bei der Verleihung anwesend und freuten sich mit den Preisträgern. „In unserer Fakultät setzen wir auf interdisziplinäre Perspektiven und Methodenpluralismus, um künftige Führungskräfte zu befähigen, innovative Lösungen zu finden“, erklärt Prof. Dr. Strauß bei der Übergabe. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass es den beiden Preisträger so hervorragend gelungen ist, theoretische Fachexpertise mit praktischer Relevanz sowie unternehmerischem Gespür zu verbinden.“