Kosten und CO2 durch weniger Lieferfahrten einsparen

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Wie kommen regionale Produkte vom Feld in den Laden? Mit dem Projekt „Transportkooperationen für Regionalprodukte“, an dem auch das Institut Centouris der Universität Passau beteiligt ist, sollen Lieferwege und Warenströme sichtbar werden. Dadurch lässt sich CO2 einsparen und es können neue Kooperationen zwischen Erzeugerinnen und Erzeugern und Händlerinnen und Händlern entstehen: Äpfel, Wirsing oder Knoblauch – wer regionale Lebensmittel kauft, vermeidet lange Transportwege. Doch auch bei hiesigen Produkten fallen Fahrten an – und da liegt Einsparpotenzial. Wie man dieses Potenzial ausschöpfen kann und Lieferfahrten für kleinere regionale Bauernhöfe und Betriebe effizienter gestalten kann, soll ein Projekt der Europäischen Metropolregion Nürnberg ermitteln, an dem auch das Institut Centouris der Universität Passau beteiligt ist.

Das Projekt „Transportkooperationen für Regionalprodukte“ als Teil des Bundesforschungsprojekts „Regionalproduktspezifisches Landmanagement in Stadt-Land-Partnerschaften am Beispiel der Metropolregion Nürnberg“ (ReProLa) hat das Ziel, Transportwege zu vereinfachen und die Akteure untereinander zu vernetzen. Um Transporte zu bündeln, ist es für Erzeugerinnen und Erzeuger notwendig zu wissen, welche weiteren Transporte zum Zielort stattfinden. Mit einer Online-Plattform können sie vorhandene Lieferfahrten sehen und so mögliche Kooperationspartnerinnen und -partner finden oder neue Vertriebswege aufbauen. Bei der Entwicklung unterstützt die Regiothek GmbH, die bereits viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben und deren Online-Darstellung hat.

„Bei der Entwicklung der Plattform werden wir uns sehr genau die konkreten Bedarfe der relevanten Akteurinnen und Akteure anschauen und ebenso, welche Kanäle sich für die Kommunikation eignen werden, um eine möglichst hohe Akzeptanz sowohl auf Produzenten- als auch auf Kundenseite zu generieren“, so Dr. Stefan Mang, Projektleiter und Geschäftsführer des Instituts CENTOURIS der Universität Passau.

In einem ersten Schritt werden rund 1000 Beteiligte aus der Land- und Ernährungswirtschaft, dem Lebensmittelhandel und der Gastronomie in der Metropolregion zur eigenen Situation und zum Bedarf an Transportbündelungen befragt.

„Aus der langjährigen Erfahrung mit unseren Mitgliedsorganisationen, die in der Regionalvermarktung tätig sind, wissen wir, dass es unbedingt passgenaue logistische Lösungen braucht, um gerade auch im ländlichen Raum wirtschaftlich erfolgreich regional zu vermarkten“, betont Claudia Schreiber vom Bundesverband der Regionalbewegung e.V.

Sie hat bei der Regionalbewegung das Netzwerk REGIOlogistik aufgebaut und leitet es bis heute. Der Bundesverband ist Teil des Projektteams. Interessierte Betriebe, die regionale Lebensmittelprodukte und -erzeugnisse liefern, empfangen oder sich Transportbündelungen anschließen möchten, können bis zum 07.08.2022 an der Umfrage teilnehmen. Ergebnisse aus dieser Befragung fließen direkt in die Entwicklung der Plattform ein, die im Herbst 2022 testweise erprobt werden soll.