Vom 22. August bis 2. September findet die erste internationale Sommerschule des Rostocker Ocean Technology Campus statt. 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus insgesamt elf Ländern können sich in Sachen Meeres- und Unterwassertechnik fächerübergreifend weiterbilden. In Kooperation mit verschiedenen Instituten und Unternehmen in MV entwickelt die Universität Rostock im Zukunftscluster Ocean Technology Campus zukunftsfähige Lösungen für eine nachhaltige Nutzung der Meere.
In Rostock entsteht mit dem Ocean Technology Campus (OTC) ein internationales Zentrum für Unterwassertechnologie. Dabei werden verschiedene Aspekte – von der Entwicklung innovativer automatisierter Unterwasserplattformen über automatisiert beobachtete Aquakulturen bis zu integrierten Ansätzen in der Förderung von Diversität und Nachwuchs für Wissenschaft und Unternehmen – abgedeckt. Denn insbesondere an qualifiziertem Nachwuchs fehlt es in der wachsenden Branche.
Wo steht die derzeitige Meerestechnologie und was kann man damit machen?
Das dürfen fünfzehn ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 22. August bis 2. September selbst erkunden. Im Fokus des zweiwöchigen Intensivkurses stehen neueste Technologien und Hightech-Verfahren zur nachhaltigen, zukunftsfähigen Nutzung der Küsten und Meere. Ziel der teilnehmenden Dozentinnen und Dozenten aus den OTC-Cluster-Projekten ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen praktischen Einblick in die interdisziplinäre Arbeit im Bereich Meeres- und Unterwassertechnik zu vermitteln. So stehen neben einer Ausfahrt mit dem Forschungskatamaran Limanda auch Projekttage auf dem Programm, an denen die Teilnehmenden ihr eigens konstruiertes Unterwasserfahrzeug im Strömungsbecken der Universität Rostock aufsteigen lassen und selbst Geräte mit verschiedenen Unterwassersensoren ausrüsten.
Professor Sascha Kosleck, Lehrstuhlinhaber für Meerestechnik an der Universität Rostock, freut sich auf die Sommerschule: „An Tag 2 werden wir funktionsfähige Miniaturgleiter bauen und diese im Rundlaufkanal der Universität erproben. Unterwassergleiter sind unbemannte Tauchroboter, die sich zur Fortbewegung des gleichen Prinzips wie ein Segelflugzeug beim Flug bedienen. Die Teilnehmenden bekommen hierbei sowohl theoretische als auch praktische Einblicke in die Welt der autonomen Unterwassertechnik und lernen die technischen Herausforderungen kennen, die bei der Entwicklung und beim Betrieb von Unterwasserfahrzeugen auftreten können.“
Koordiniert wird die Sommerschule vom OTC Ocean Talents-Projekt des Departments Maritime Systeme an der Universität Rostock. Selbst als Polarforscherin tätig weiß Projektleiterin Dr. Heike Link aus eigener Erfahrung zu berichten: „Mit der Sommerschule geben wir jungen Menschen mit den verschiedensten Hintergründen aus Wissenschaft und Wirtschaft neue praktische Fähigkeiten, theoretische Denkanstöße und persönliche Erfahrungen rund um das Thema Ocean Technology mit. Das intensive Miteinander während einer Sommerschule weckt Begeisterung und schafft Visionen, die später vielleicht einmal umgesetzt werden. Gleichzeitig bilden sich wichtige Netzwerke, die oft ein Leben lang andauern.“
Dr. Helen Morrison von der Universität Rostock hat das Programm der Sommerschule mit den einzelnen Partnerinnern und Partnern im OTC-Zukunftscluster abgestimmt: „Die Sommerschule spiegelt ein Stück weit das gesamte OTC im Kleinen wider. Ich freue mich, dass wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in die Vielfalt der Meeres- und Unterwassertechnik bieten können und bin gespannt, was wir im Gegenzug auch von ihnen lernen werden.“
Mehr zum Ocean Technology Campus
In den kommenden Jahren entsteht im Rostocker Fischereihafen der Campus, federführend vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung und mehreren in Rostock ansässigen Unternehmen initiiert.
Zusätzlich wurde der Forschungsverbund „Zukunftscluster OTC Rostock“ im vergangenen Jahr im bundesweiten Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Clusters4Future“ ausgezeichnet. Neben der Universität Rostock sind an diesem Vorhaben, das aus insgesamt achtzehn Projekten besteht, zahlreiche weitere Rostocker Forschungseinrichtungen und Firmen beteiligt. Die involvierten Institutionen und Unternehmen wollen auf eine Zukunft vorbereiten, in der die Potentiale der Meere und Ozeane in ihrer ganzen Vielfalt unter Wahrung des Nachhaltigkeitsprinzips genutzt werden können.