Satellitengestützte Erkennung von Waldbränden jetzt online

Der Waldmonitor zeigt z.B. Waldbrände bei Dieburg. Je intensiver der Rot-Ton ist, desto zeitlich näher ist der Waldbrand erkannt worden Jonas Franke Remote Sensing Solutions GmbH

Seit heute kann jeder Bürger verfolgen, ob und wo es in Deutschlands Wäldern brennt. Der Waldmonitor Deutschland [http://Waldmonitor-deutschland.de] zeigt jetzt frei verfügbar neben den Informationen zum Waldzustand und der Verteilung der Hauptbaumarten auch, wo Satelliten Feuer im Wald erkennen.

Die Daten zeigen die Nah-Echtzeit Erkennungen aktiver Feuer durch die Satelliten MODIS (Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer) und VIIRS (Visible Infrared Imaging Radiometer Suite) der letzten sieben Tage. Es werden nur die Feuerdetektionen dargestellt, die in Wäldern oder in direkter Nähe zu Wäldern auftreten, bzw. aufgetreten sind. Die Daten stammen vom NASA Fire Information for Resource Management System (FIRMS) und werden täglich mehrfach aktualisiert. Sie werden für den Waldmonitor Deutschland aufbereitet und gefiltert dargestellt, um nur die für Wälder relevanten Feuer darzustellen.

Schneller Überblick über den Zustand der Wälder in Deutschland

Der frei verfügbare Waldmonitor Deutschland ist eine Initiative der Naturwald Akademie und der Remote Sensing Solutions GmbH. Hier können sich BürgerInnen, aber auch VertreterInnen von Kommunen, Ministerien und Medien schnell einen Überblick über den Zustand der Wälder machen.

Erkannte Waldbrände in Deutschland über Satelliten-Fernerkundung am Morgen des 18.8 2022. Jonas Franke. Remote Sensing Solutions GmbH

Jonas Franke von Remote Sensing Solutions erklärt, warum die Daten öffentlich zugänglich sind: „Der Waldmonitor Deutschland zeigt, welche vielfältigen Wald-Informationen der kostenfreie Blick aus dem All liefern kann. Mit den Satellitendaten können wir schnell relativ verlässliche Daten über den Zustand unserer Wälder erhalten – und das im Falle von Waldbränden mehrmals täglich. Ein Gewinn für alle BürgerInnen und Wald-Freunde.“

„Der Schutz und damit auch die Zukunft unserer Wälder hängt immer mehr davon ab, dass wir schnell und flächendeckend Informationen zum Zustand der Wälder bekommen. Im Klimawandel müssen Entscheidungen von Forstexperten, Brandbekämpfern und Regierungsbehörden schnell getroffen werden. Die täglichen Informationen zu den Waldbränden zusammen mit den Daten über die Baumartenverteilung und dem allgemeinen Zustand der Wälder können dabei eine große Hilfe sein“, erläutert Torsten Welle von der Naturwald Akademie.

Deutschland hat in diesem Jahr laut dem Europäischen Waldbrand-Informationssystem (EFFIS) bis zum 13. August bereits 4.239 Hektar durch Waldbrände verloren. Das sind schon 10 % mehr als im gesamten „Waldbrand-Rekordjahr“ 2018. Europaweit haben in diesem Jahr bisher rund 660.000 Hektar mit Bäumen gebrannt.