Wer heute Kind oder Jugendlicher ist, wird in seinem Leben eine viel größere Zahl von Hitzewellen und Wetterextremen erleben als die heutigen Erwachsenen. Der Kongress für Kinder- und Jugendmedizin 2022 wird sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Kindergesundheit beschäftigen.
„Hitzerekorde, Dürre, Unwetter und Waldbrände – die Auswirkungen des Klimawandels sind längst angekommen in unserem Alltag. Was bedeutet das für die Gesundheit der jungen Generation, was verändert dies in der medizinischen Versorgung, und wie wirkt sich die Lage auf Kinder und Jugendliche und ihren Blick auf die Zukunft aus? Das sind Fragen, mit denen wir Kinder- und Jugendärzt/-innen uns intensiv befassen“, beschreibt Prof. Dr. Dominik Schneider, Tagungspräsident des Kongresses für Kinder- und Jugendmedizin, den Schwerpunkt „Klimawandel“ im Fachprogramm.
Der Kongress wird am 8. September in Düsseldorf eröffnen und erwartet bis zum 10. September mehr als 2.500 Fachbesucher/-innen vor Ort im Kongresszentrum oder live am Bildschirm.
Das wissenschaftliche Fachprogramm dieses größten deutschsprachigen Kongresses für Kinder- und Jugendmedizin wird unter dem Aspekt des Klimawandels z.B. den Zusammenhang von Hitzestress und Infektionskrankheiten aufgreifen. Zudem sind aber auch die Extremwetterereignisse selbst Thema: Hitzewellen, Überflutungen, Waldbrände, Ernteausfälle bilden ein enormes Gesundheitsrisiko, dem Kinder und Jugendliche insbesondere in ärmeren Ländern, aber auch in Deutschland, ausgesetzt sind.
Neben den körperlichen Auswirkungen des Klimawandels ist dieser auch belastend für die psychische Gesundheit. Kinder und Jugendliche sind hier besonders verwundbar. Wichtige Bewältigungsstrategien, die Funktion von Bezugspersonen und protektive Faktoren für Kinder und Jugendliche werden ebenfalls auf dem Kongress vorgestellt. Menschen in Gesundheitsberufen müssen zum einen fachlich informiert sein und die Zusammenhänge zwischen Klima und Gesundheit kennen, zum anderen können auch sie zum Wandel zu mehr Klima- und damit verbundenem Gesundheitsschutz beitragen.
Dr. Isabel Auer, die gemeinsam mit PD Dr. Robin Kobbe den Vorsitz des Symposiums „Klimawandel“ innehat, betont: „Schon 2009 hieß es im Fachjournal The Lancet: `Der Klimawandel ist die größte globale Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts´. Das ist jetzt Realität geworden, und wir Kinder- und Jugendärzt/-innen sind nicht nur der Prävention und Behandlung von Krankheiten verpflichtet, sondern stehen – wie wir Alle! – auch in der Verantwortung für den Klimaschutz, um so die Gesundheit aller Kinder auf dieser Erde zu schützen.“
Als Konsequenz hat sich der Kongress zur Klimaachtsamkeit verpflichtet, z.B. bei Anreise, Verpflegung, Präsentation, Mobilität, Einkauf oder Werbung.