Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften brauchen eine gute Kommunikationsstrategie

Foto: Die Linde

An der Universität Freiburg startet aktuell das Projekt „Bridging the Communication Gap“, mit dem die Wissenschaftskommunikation in den Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften weiterentwickelt werden wird. Die Eva Mayr-Stihl Stiftung unterstützt das Vorhaben mit mehr als 1,6 Millionen Euro. „Wir sind sehr stolz, die Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen an der Universität Freiburg bei diesem hochaktuellen Thema begleiten zu können“, sagt Michael von Winning, Vorstand der Stiftung. „Wir erwarten, dass dieses Projekt die Wirkung der wertvollen wissenschaftlichen Arbeit – besonders im Hinblick auf drängende Themen rund um Nachhaltigkeit und Klimawandel – weiter verstärkt.“

Dem jüngst gestarteten Projekt liegt der Gedanke zugrunde, dass bei der Bearbeitung von wissenschaftlichen Themen die Kommunikation und der Austausch mit der Gesellschaft von Anfang an mitgedacht werden müssen – dies auch bei den aktuellen und hoch relevanten Themen der Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften „Die Wissenschaft kann nicht mit der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse enden und das transformative Potenzial ihrer Ergebnisse anderen Akteur*innen überlassen“, sagt Prof. Dr. Heiner Schanz, Dekan der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg.

Social Media Monitoring und KI-System für aktuelle Debattenbeiträge

Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojektes wird ein KI-System entwickelt, das auf der Grundlage von Social Media Monitoring aktuelle und insbesondere sich abzeichnende Debatten erkennt, zu denen Forst-, Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften einen Beitrag leisten können. Gleichzeitig werden die an den Professuren der Fakultät in großer Zahl bereits vorliegenden Debattenbeiträge systematisch erfasst und es werden modellhafte neue Beiträge entwickelt.

Das KI-System stellt zu den jeweils debattierten Themen passende Beiträge zusammen und bereitet sie für unterschiedliche Anspruchsgruppen in ansprechender Weise auf einer Webseite auf. Das Science Media Center Germany unterstützt die technische Umsetzung des Projektes. „Wir sind sehr dankbar, dass wir das Science Media Center als Partner und die Eva Mayr-Stihl Stiftung als Förderer dieses vielversprechenden und anspruchsvollen Projektes haben gewinnen können“, sagt Schanz. Die Ergebnisse des Projektes werden in Form eines Handbuchs veröffentlicht.

Mini-Kommunikations-Reallabore für den direkten Austausch mit den Anspruchsgruppen

Zusätzlich werden sich Wissenschaftler der Fakultät in Mini-Kommunikations-Reallaboren gemeinsam mit Vertreter*innen ihrer Anspruchsgruppen austauschen, so dass das zu entwickelnde Angebot von Anfang an auf die entsprechenden Bedarfe und Voraussetzungen angepasst werden kann. Gleichzeitig bilden diese Reallabore den Kern eines Qualifizierungsangebots zur Wissenschaftskommunikation für Forschende. Begleitet von Expert*innen reflektieren die Teilnehmenden das kommunikative Potenzial ihrer wissenschaftlichen Aktivitäten und beschäftigen sich gezielt mit der Ausrichtung der Kommunikation auf die Anspruchsgruppen. Am Ende sollen modellhafte neue Beiträge für das neue Angebot stehen.

Wissenschaftskommunikation auf Universitätsleitungsebene verankert

Anfang des Jahres 2021 hatte die Universität Freiburg als erste Hochschule in Deutschland die Wissenschaftskommunikation aus der Kommunikationspraxis heraus auf Universitätsleitungsebene verankert und diese eng mit der inhaltlichen und strategischen Ausrichtung der Universität verknüpft.

„Die Kombination aus den innovativen Ideen der Fakultät, den Wissenschaftskommunikationsexperten der Abteilung Hochschul- und Wissenschaftskommunikation sowie dem Science Media Center bilden gemeinsam mit der sehr wissenschaftskommunikationsfreundlichen Umgebung an der Universität einen idealen Rahmen für dieses Projekt.“, ergänzt Julia Wandt, die in der Universitätsleitung den Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie verantwortet. „Die Ergebnisse des Projekts werden in Form eines Handbuchs veröffentlicht, so dass Wissenschaftseinrichtungen von den Erfahrungen profitieren können.“