Die Ernährungssicherung im Visier

Ab dem 19. Oktober 2022 findet jeweils mittwochs ab 17:30 Uhr die Vorlesung „Pflanzen, Gene und Ernährungssicherung“ an der HHU statt, zu der interessierte Bürger eingeladen sind. Eine Teilnahme ist sowohl online als auch in Präsenz möglich. HHU / Celine Hönl und Peter Westhoff

Im Wintersemester 2022/23 hält Seniorprofessor Dr. Peter Westhoff an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) eine Vorlesung zur Entwicklung und zu den Herausforderungen der Nutzpflanzenforschung, insbesondere auch angesichts des Klimawandels und der wachsenden Weltbevölkerung. Die Vorlesung wendet sich an Biologiestudierende und sowie an Studierende aller Fächer im Rahmen des Studium Universale und an alle interessierten Bürger. Wer seine biologischen Grundlagen auffrischen möchte, für den wird ein begleitendes Tutorium angeboten. Die Vorlesung findet im Hörsaal 6K an der HHU statt und sie wird parallel via ZOOM live gestreamt.

Auch wenn die Menschen in der westlichen Welt immer noch ausreichend Nahrungsmitteln in großer Vielfalt zur Verfügung haben, zeigt schon der Ukrainekrieg, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist: Der kriegsbedingte Einbruch der Getreide- und Sonnenblumenproduktion in Osteuropa führte in Europa zu leeren Regalen; für viele Menschen auf anderen Kontinenten ist er aber mit Hunger verbunden. Die Versorgung der Weltbevölkerung mit genügend und preiswerten Nahrungsmitteln kann schnell aus dem Tritt geraten, die Ernährungssicherung für alle kann zur Illusion werden.

Hinzu kommen weitere Herausforderungen und Anforderungen:

  • Die Weltbevölkerung wächst: Im Jahr 2050 kann sie die 10-Milliarden-Grenze überschritten haben. Wenn für die Ernährung der Weltbevölkerung nicht immer mehr Landfläche für Agarkulturen genutzt werden soll, muss die Pflanzenproduktion, müssen die Flächenerträge drastisch gesteigert werden.
  • Der globale Klimawandel mit seinen höheren Temperaturen und der damit verbundenen Wasserknappheit stellt die Landwirtschaft schon heute vor große Probleme. Wenn es nicht gelingt, die gegenwärtig angebauten Kulturpflanzen resilienter zu machen, werden die Erträge sinken.
  • Der Ruf nach einer nachhaltigeren Landwirtschaft, die deutlich weniger Ressourcen verbraucht, wird immer lauter. Dies führt zu einem weiteren Dilemma: Werden weniger Kunstdünger und Pestizide eingesetzt, wird sich auch dies negativ auf die Erträge auswirken.

Auch wenn verschiedene Akteure Einfluss auf das globale Ernährungssystem haben, so stehen doch zunächst die Kulturpflanzen im Zentrum. Und damit sind Pflanzenforscher und -züchter gefordert, die Hauptkulturpflanzen zu verbessern, die den Herausforderungen der Zukunft trotzen können, die ertragreicher, resilienter und ressourceneffizienter sind.

In der Vorlesung „Pflanzen, Gene und Ernährungssicherung – von der Neusteinzeit in die Welt des Klimawandels“ wird Seniorprofessor Prof. Dr. Peter Westhoff, der ehemalige Leiter des Instituts für Entwicklungs- und Molekularbiologie der Pflanzen an der HHU, das Problemfeld und die Lösungsansätze und -möglichkeiten der heutigen Biologie und Biotechnologie erläutern. In allgemeinverständlicher Form wird er die genetischen Grundlagen, den Werkzeugkasten der heutigen Pflanzenzüchtung und die biologischen Grundlagen des Ertrags, der Interaktion der Pflanzen mit ihrer Umwelt und die Auswirkungen des Klimawandels vorstellen.

Die Vorlesung startet am 19. Oktober und findet bis einschließlich zum 14. Dezember jeweils mittwochs – außer am 26. Oktober – von 17:30 bis 19:00 Uhr im Hörsaal 6K in Gebäude 26.24 (Biologie-Neubau) statt. Für die Veranstaltung im Rahmen der Bürgeruniversität gibt es keine Teilnahmebeschränkung.

Alle Teilnehmer müssen sich über die E-Mail-Adresse pge@hhu.de anmelden.