Die Deutsche Stiftung Friedensforschung stellt zusätzliche Fördermittel für die Unterstützung wissenschaftlicher Projekte bereit, die sich mit den Ursachen, Dynamiken und Folgen des Angriffskriegs Russland gegen die Ukraine auseinandersetzen. Mit der Ausschreibung will die DSF die bislang begrenzten Forschungsressourcen zum Thema in der Friedens- und Konfliktforschung stärken und eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit mit angrenzenden Forschungsfeldern anstoßen. Die künftig geförderten Projekte sollen zudem dazu beitragen, Orientierungs- und Handlungswissen für den Dialog mit Politik und Gesellschaft zu generieren.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat nicht nur verheerende Auswirkungen auf die politische und menschliche Sicherheit im Konfliktgebiet, er stellt auch grundlegende Strukturen der internationalen Frieden- und Sicherheitsordnungen in Frage. Der Vorsitzende des Vorstands der DSF, Prof. Dr. Ulrich Schneckener, hebt die thematische Offenheit der Ausschreibung hervor: „Die DSF will Förderimpulse zu einer breiten Palette von Themenfeldern geben, die von den Ursachen und Dynamiken des Krieges, über Fragen der Deeskalation und Konfliktbearbeitung bis hin zur europäischen und globalen Ebene der Friedensicherung reicht.“ Dabei gehe es auch um die bessere disziplinübergreifende Vernetzung bestehender Forschungsaktivitäten und eine Intensivierung der internationalen Forschungszusammenarbeit.
Schneckener macht zudem deutlich, dass es für die Stiftung wichtig sei, zeitnahe Antragstellungen für kleinere Forschungsprojekte wie Tagungen, Netzwerke und Pilotprojekte zu ermöglichen, mit denen größere Vorhaben vorbereitet werden könnten. Diese Anträge könnten ab sofort ohne Terminbindung bei der Geschäftsstelle in Osnabrück eingereicht werden. Wer gleich mit einem größeren Forschungsvorhaben einsteigen wolle, habe für die Ausarbeitung eines Antrags Zeit bis Anfang März 2023.
Für die Ausschreibung der thematischen Förderlinie erhielt die DSF eine zusätzliche Zuwendung in Höhe von 750.000 Euro aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). „Mit Hilfe dieser Unterstützung“, so betont Schneckener, „kann die Stiftung zeitnah auf den Förderbedarf im Forschungsfeld reagieren.“
Als Einrichtung der Forschungsförderung unterstützt die im Oktober 2000 durch den Bund gegründete Deutsche Stiftung Friedensforschung mit Sitz in Osnabrück Projekte im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung. Sie fördert wissenschaftliche Untersuchungen und Veranstaltungen sowie Vorhaben, die zu einer strukturellen Weiterentwicklung des Forschungsfeldes beitragen. Außerdem unterstützt die Stiftung mit eigenen Initiativen die Vermittlung von Forschungsbefunden in die politische Praxis und Öffentlichkeit sowie die Vernetzung des Forschungsfeldes.