Viele Mittelständler – insbesondere Familienunternehmen – suchen nach Wegen, ihre Betriebe nachhaltiger und ressourcenschonender aufzustellen. Helfen können ihnen dabei Normen und Standards. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Impulspapier der WHU – Otto Beisheim School of Management. Zusammen mit Wirtschaftsvertretern verschiedener Branchen und anderen Forschungseirichtungen haben die Forschenden analysiert, wie Normen und Standards dem Mittelstand beim Schutz von Natur und Umwelt nützlich sein können.
Standardisierung bietet mittelständischen Unternehmen einen wichtigen Hebel zur Umsetzung von Klimaschutz und eröffnet ihnen interessante Mitwirkungsmöglichkeiten. Zu dieser Einschätzung kommt ein Impulspapier der WHU, welches im Auftrag des Deutschen Instituts für Normung (DIN) erstellt wurde. Expertinnen und Experten aus Forschung und Wirtschaft analysieren darin die Herausforderungen unterschiedlicher Branchen und zeigen Wege auf, wie Normen und Standards das Gelingen der grünen Transformation unterstützen können.
„Normung und Standardisierung sind wichtige strategische Werkzeuge – gerade für Familienunternehmen. Sie ermöglichen es Unternehmen, die sich ändernden Spielregeln für eine nachhaltige und digitale Wirtschaft mitzugestalten und ihre Interessen einzubringen“, erklärt Prof. Dr. Nadine Kammerlander vom Institut für Familienunternehmen und Mittelstand an der WHU.
In Deutschland ist die Normung Selbstverwaltungsaufgabe der Wirtschaft: Gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft erarbeiten Expertinnen und Experten aus Unternehmen Normen und Standards, die einen Beitrag zur Lösung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. Im Impulspapier der WHU wird der strategische Nutzen der Normung deutlich. Unternehmerinnen und Unternehmer können überdies ihr Netzwerk bei der Setzung neuer Normen ausbauen und sich mit anderen Interessengruppen, die sich ebenfalls um die grüne Transformation bemühen, austauschen.
Viele Unternehmen – insbesondere Familienunternehmen – sehen die Entwicklung zu einem nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmen als eine ihrer höchsten Prioritäten an und erkunden kontinuierlich Wege und Mittel, die zu diesem Ziel führen könnten. Dabei machen sie sich Normen und Standards zunutze. So schaffen sie beispielsweise Transparenz entlang ihrer Lieferketten oder sorgen für eine höhere Kompatibilität technischer Abläufe und Maschinen (Interoperabilität) und können so effizienter und ressourcenschonender arbeiten.
Das Institut für Familienunternehmen und Mittelstand der WHU versteht sich als Vordenker und Impulsgeber im Bereich Familienunternehmen und Family Offices. Das Ziel des Impulspapiers ist es, Unternehmerinnen und Unternehmer anzuregen, sich – mit Blick auf das eigene Unternehmen und die eigene Branche – noch stärker mit den Möglichkeiten der Normung und Standardisierung auseinanderzusetzen und Normung als strategisches Werkzeug zu nutzen.