Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit

Aufrüttelnde Vorträge beim „Länger besser leben.“-Kongress von BKK24 und Hochschule Weserbergland in Hannover

„Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit fordern unmissverständlich zum Handeln auf.“ Mit diesem Statement setzte Prof. Dr. Peter Schulte, Leiter des „Länger besser leben.“-Instituts, am vergangenen Donnerstag die klare Richtung des Kongresses zum Thema Klima und Gesundheit. Rund 150 Gäste waren der Einladung des Instituts – einer Kooperation der Krankenkasse BKK24 mit Hauptsitz in Obernkirchen und der Hochschule Weserbergland – gefolgt. An der Schnittstelle von Forschung und Praxis gibt das Institut jährlich Multiplikatoren, Fachleuten und Interessierten Gelegenheit zum Austausch über aktuelle Themen im Gesundheitswesen mit Schwerpunkt Prävention und Gesundheitsförderung.

Dr. Udo Engelhardt, Meeresbiologe und Chief Scientist der Forschergruppe „The Climate Task Force“, stellte auf eindringliche Weise den Status Quo in Sachen Klimawandel sowie die absolute Dringlichkeit geschlossenen Handelns dar. Prof. Dr. Harald Heinrichs, Soziologe und Professor für Nachhaltigkeit und Politik, betonte, wie wichtig die Schaffung klimabewusster Infrastruktur in Politik und Verwaltung sei – und wie viel sich dort in den vergangenen Jahren abseits aufgeregter Debatten schon getan habe.

Den hauptsächlich medizinischen Blick auf die beginnende Klimakatastrophe leitete der Arzt und Sprecher der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit („KLUG“) Dr. Martin Herrmann unter dem Stichwort „planetare Gesundheitskrise“ ein: „Es geht längst nicht mehr um den Eisbären am Nordpol. Es geht um den eigenen Enkel, die Oma, und wie es mir persönlich im Sommer in der Dachgeschosswohnung geht.“ Die Bielefelder Medizin-Professorin Dr. Claudia Hornberg, Vorsitzende des Sachverständigenrates für Umweltfragen, beschrieb die immensen Herausforderungen des Gesundheitssystems. „Wir reagieren viel zu langsam auf Dinge, die wir längst wissen“, fasste sie zusammen, was auch ihre Vorredner stets beklagt hatten.

„Die Ergebnisse des diesjährigen „Länger besser leben.“-Kongress haben mehr als deutlich gemacht, dass es nicht morgen oder übermorgen, sondern genau jetzt Zeit wird, gemeinsam gegen den Klimawandel zu handeln. Jeder Einzelne kann seinen wichtigen Beitrag hierzu leisten“, so Prof. Dr. Peter Schulte, Leiter des „Länger besser leben.“-Institut seitens der HSW.

Jörg Nielaczny, Vorsitzender des Vorstands der BKK24, betonte die Verantwortung, die die Akteure im Gesundheitswesen für den „systemischen Transformationsprozess“ trügen: „Als BKK24 verstehen wir uns dabei – wie mit dem „Länger besser leben.“-Kongress oder dem Klima-Projekt der Stadt Obernkirchen – als Impulsgeber und Umsetzer von innovativen Präventionsformaten.“

Obernkirchen soll Vorzeigestadt des Klimawandels werden – Studierende stellen Modellprojekt vor
Obernkirchen (pr). Wie umfassend gedachter Klima- und Gesundheitsschutz in der Praxis aussehen könnte, erarbeiten Studierende der Hochschule Weserbergland in Hameln aktuell in einem Projektstudium. Am konkreten Beispiel der Stadt Obernkirchen entwickeln sie Konzepte, wie Stadtplanung und Verwaltung auf die gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen in einer sich klimatisch schnell ändernden Lebenswelt eingehen können. Auf dem „Länger besser leben.“-Kongress präsentierte die Gruppe aus acht jungen Leuten einen Zwischenstand. Als erste Vorschläge nannten sie beispielsweise die Einrichtung einer entsiegelten Fußgängerzone und mehr Grünflächen mit integrierten Sitzgelegenheiten.

Obernkirchens Bürgermeisterin Dörte Worm-Kressin bedankte sich für die Arbeit der Studierenden und lud sie ein, ihre vorläufigen Ergebnisse auch im Stadtrat vorzustellen.
Auftraggeber des Projekts ist die Stadt Obernkirchen in Kooperation mit der BKK24.
Unterdessen suchen die Studierenden weitere Teilnehmende aus Obernkirchen für ihre Online-Umfrage: www.bkk24.de/klimaumfrage-obernkirchen .