Die EU-Kommission koordiniert in diesem Monat die Lieferung von über 1800 Tonnen Soforthilfe, auch im Energiebereich, um die Ukraine im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens zu unterstützen. Damit erhöht sich die gesamte materielle Hilfe, die der Ukraine zugeführt wurde, auf 74.000 Tonnen. Der Wert der Güter liegt bei über 450 Millionen Euro, das kommt zu den seit der Invasion Russlands bereitgestellten 523 Millionen Euro an humanitärer Hilfe hinzu.
Die jüngste Unterstützung stammt aus Deutschland, Belgien, Finnland, der Slowakei, Luxemburg und Schweden. Es geht unter anderem um Energieversorgung, Unterkünfte, Erste-Hilfe-Kits, Schutzkleidung, Brandbekämpfungsausrüstung, Wasserfahrzeuge und Busse.
Kommissar Lenarčič: „Praktische Solidarität in der EU“
Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, sagte: „Die Zerstörung der ukrainischen Energieinfrastruktur erreicht einen kritischen Punkt. An der Schwelle zum Winter fallen Strom und Heizung aus. Höchste Priorität unserer humanitären Maßnahmen ist, die Winterhilfe aufzustocken. Die EU arbeitet rund um die Uhr daran, die Stromversorgung in der Ukraine aufrechtzuerhalten. Im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens liefern wir der Ukraine Stromerzeuger und lebenswichtige Energieausrüstung. Ich möchte allen Ländern, die der Ukraine weiterhin helfen, meine größte Dankbarkeit aussprechen, und ich hoffe, dass auch der Privatsektor in dieser Hinsicht noch mehr tun wird. Das ist der beste Beweis für die praktische Solidarität der EU.“
Bisher 1400 ukrainische Patientinnen und Patienten für Behandlungen ausgeflogen
Darüber hinaus koordiniert das EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen medizinische Evakuierungen verwundeter oder kranker Ukrainer in Krankenhäuser in ganz Europa. Anfang September hatte Kommissar Lenarčič gemeinsam mit den Gesundheitsministern von Polen und der Ukraine im polnischen Rzeszów ein Zentrum für die medizinische Evakuierung ukrainischer Patientinnen und Patienten eröffnet, den „EU Medevac Hub“. Er ist Teil eines umfassenderen Programms zur medizinischen Evakuierung, das die Europäische Union im März 2022 auf den Weg gebracht hatte. Bisher wurden über den EU Medevac Hub 1400 ukrainische Patientinnen und Patienten in 18 europäische Länder gebracht.
Hilfe für die Menschen in Cherson
Die humanitären Partner der EU erreichen darüber hinaus bereits bedürftige Bevölkerungsgruppen in Cherson und versorgen sie mit lebenswichtigen Gütern wie Nahrungsmitteln, Wasser, Hygieneartikeln, Unterkünften und wichtigen Haushaltsartikeln. Insgesamt ist die humanitäre Hilfe der EU als Reaktion auf den Krieg Russlands in der Ukraine auf 523 Millionen Euro (für die Ukraine und die Republik Moldau) gestiegen.