Klimaschutz im Verkehrssektor noch sozialverträglicher auszurichten

Tankstelle: CO2-Bepreisung verteuert den Sprit, das schmälert die Wirtschaftlichkeit emissionsintensiver Gebrauchtwagen. | Foto: Shutterstock/zenspider

Eine neue, als besonders zukunftsträchtig ausgezeichnete Forschungskooperation soll dabei helfen, Klimaschutz im Verkehrssektor noch sozialverträglicher auszurichten. Das Projekt, das der renommierte Forschungsverbund Leibniz-Gemeinschaft jetzt in seinem Wettbewerb „Leibniz-Kooperative Exzellenz“ ausgewählt hat und ab 2023 für drei Jahre finanziert, heißt „Stranded assets, financial constraints, and the distributional impacts of climate policy“ (gestrandete Vermögenswerte, finanzielle Engpässe und Verteilungswirkungen von Klimapolitik). Projektpartner sind das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE in Frankfurt am Main und das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change).

Gestrandete Vermögenswerte sind zum Beispiel emissionsintensive Gebrauchtwagen, die aufgrund des Anstiegs von CO₂-Bepreisung und damit der Spritpreise an Wirtschaftlichkeit verlieren. Inwieweit CO₂-Bepreisung und andere klimapolitische Instrumente die unterschiedlichen Einkommensgruppen belasten, soll die neue Forschungskooperation jetzt in wissenschaftlichen Studien ausleuchten. Projektleiter auf MCC-Seite ist Nicolas Koch, der Leiter des Policy Evaluation Lab. Diese Forschungseinheit verbindet moderne Methoden der Kausal- und Wohlfahrtsanalyse mit den neuen Möglichkeiten von Big Data und maschinellem Lernen. Ziel ist es, die Gestaltung der Klimapolitik evidenzbasiert zu unterstützen.

Die Leibniz-Kooperative Exzellenz, in der das MCC jetzt erstmals zum Zuge kam, fördert „besonders innovative Vorhaben, für deren Gelingen kooperative Vernetzung eine Voraussetzung darstellt“. Der neue Verbund aus SAFE und MCC soll laut der Leibniz-Gemeinschaft „dazu beitragen, verteilungspolitische Maßnahmen zu konzipieren, die die negativen Auswirkungen für die Betroffenen abmildern und die gesellschaftliche Akzeptanz des unvermeidlichen Wandels erhöhen“.

MCC-Direktor Ottmar Edenhofer sagt zu der Entscheidung der Leibniz-Gemeinschaft. „Wir sind dankbar und hocherfreut, dass wir in einem hochrelevanten Forschungsfeld erfolgreich ein Projekt im Wettbewerb gewinnen konnten und nun eine neue strategische Partnerschaft mit einem starken Leibniz-Institut haben.“