Die zwei Millionen Waldbesitzerinnen und -besitzer in Deutschland können ihr Geld bisher nur mit dem Verkauf von Holz verdienen. Das soll sich ändern, indem die Natur- und Klimaleistungen der Wälder honoriert werden, zum Beispiel mit Waldzertifikaten. Hier ist die Politik gefragt, Fördertöpfe zu schaffen. Das schlägt Senior Researcher Dr. Hannes Böttcher im aktuellen Podcast des Öko-Instituts vor. Denn immer noch werden in Deutschland viel zu viele Bäume gefällt und mehr Holz verbraucht, als hierzulande angebaut werden kann. Die Klimaziele sind nicht erreichbar, ohne den Wald als sogenannte „Senke“ – die den CO2-Gehalt der Luft verringert.
Holz nur für langlebige Produkte verwenden
Die Bäume speichert im Holz CO2. Ein Kubikmeter Holz hat in seinem Wachstum etwa ein bis zwei Tonnen CO2 aufgenommen und gelagert. Wird nun dieses Holz verfeuert oder zu Wegwerfprodukten wie Kaffeebechern oder Toilettenpapier verarbeitet, gelangt dieses CO2 wieder in die Atmosphäre, sagt Böttcher im Podcast „Ist der Wald noch zu retten?“. Deshalb dürfe Holz als Material optimalerweise nur für langlebige Produkte wie Möbel oder Dämmungen verwendet werden, damit das CO2 weiter gebunden bleibt.
Zum Podcast „Ist der Wald noch zu retten?“ des Öko-Instituts (https://www.oeko.de/podcast/episode/ist-der-wald-noch-zu-retten)
Die Wälder der Zukunft müssen anpassungsfähig sein
Böttcher nennt als „Rezept für die Zukunft“, dass Wälder geschaffen werden müssten, die anpassungsfähig sind an den Klimawandel. Das bedeutet, dass sich der Wald ändern soll, eine Aufgabe für alle Waldbesitzerinnen und -besitzer. Hier geht es einerseits um die Baumarten-Zusammensetzung: „Da wir nicht wissen was kommt“, so Böttcher, „können wir jetzt noch nicht sagen, welche Baumarten sich eignen“. Deshalb müsse das Waldinnenklima verbessert werden: damit die Bäume bei Hitze keinen Sonnenbrand bekommen und das Wasser zirkulieren kann. Dann können junge Bäume gut nachwachsen und „der Wald kann sich selbst im Klimawandel helfen“.
Wissen statt Alltagsberatung
Der Podcast „Wenden bitte!“ des Öko-Instituts richtet sich an alle mit politischem und ökologischem Interesse aus Politik, Wissenschaft, Medien, NGOs und Öffentlichkeit. Den Podcast moderieren Nadine Kreutzer, Journalistin und Moderatorin, und Mandy Schoßig, Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation am Öko-Institut. Rund eine Stunde lang sprechen Sie mit einem Experten bzw. einer Expertin aus dem Öko-Institut über anstehende Nachhaltigkeitstransformationen – genug Zeit für die „Langstrecke der Umweltpodcasts“.
Alle 15 erschienen Episoden des Podcasts: https://www.oeko.de/podcast
Der Podcast ist erhältlich auf allen gängigen Podcast-Portalen – etwa bei Apple Podcasts sowie bei Spotify.