Neue Bioökonomie-Strategie

Grafik: BMEL

Eine nachhaltige, biobasierte Wirtschaftsweise ist eine wesentliche Grundlage für die Zukunft unserer Gesellschaft. Daher setzt die Bundesregierung mit einem umfassenden Bioökonomie-Konzept auf den verstärkten Einsatz biologischer Ressourcen und umweltschonender Produktionsverfahren in allen Wirtschaftsbereichen. Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, und die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, haben sich nun darauf verständigt, ihre strategischen Aktivitäten für den Wandel hin zu einer biobasierten Wirtschaft in einer Strategie politisch zu bündeln. So können konkrete Maßnahmen zur Forschung, Entwicklung und Umsetzung sowie verschiedene Akteure noch enger verzahnt werden. 

Bundesforschungsministerin Karliczek sagte zu der neuen Gesamtstrategie: „Mit der neuen Bioökonomie-Strategie wollen wir eine Brücke zwischen Technologie, Ökologie und effizientem Wirtschaften schlagen. In den Lebenswissenschaften konnten durch Forschung bisher enorme Fortschritte erzielt werden. Wenn wir diese mit der Digitalisierung und weiteren Technologien wie der Nanotechnologie kombinieren, erhalten wir neues Wissen und neue Werkzeuge. Die Bioökonomie bietet so den Schlüssel zur nachhaltigen Nutzung und Wiederverwertung von Ressourcen.“

Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner: „Klima- und Ressourcenschutz, Ernährungssicherung und die Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland, das sind die vorrangigen Ziele, die ich mit einer Stärkung der Bioökonomie erreichen möchte. Die Bündelung der Politik der Bundesregierung in einer Gesamtstrategie dient dazu, die Maßnahmen der einzelnen Ressorts noch stärker miteinander zu verzahnen, wissenschaftsbasierte Grundlagen zu verfestigen und Nachhaltigkeit konkret und konsequent zu verfolgen.“

Kernthemen der Gesamtstrategie zur Bioökonomie sind die nachhaltige Ausgestaltung der land- und forstwirtschaftlichen Produktion und die Entwicklung innovativer biobasierter Alternativen zu bestehenden Produkten und Prozessen. Außerdem werden auch länderübergreifende Kooperationen im Fokus der gemeinsamen Aktivitäten stehen. Denn die Ausgestaltung einer nachhaltigen Bioökonomie kann insbesondere angesichts globaler Märkte und Handelsbeziehungen nur im internationalen Kontext funktionieren. Die Bundesministerinnen werden die Gesamtstrategie im nächsten Jahr vorlegen.

Hintergrund – Was ist Bioökonomie? 

Bioökonomie bezeichnet eine moderne und nachhaltige Form des Wirtschaftens, die biologische Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen nutzt. Aus diesen werden beispielsweise Nahrungsmittel, Chemikalien, Werk- und Baustoffe oder Medikamente erzeugt. Die Bioökonomie basiert auf neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft und kann Lösungen zur Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts liefern.

Bisher wurde der Ausbau der Bioökonomie im Rahmen zweier eng verzahnter Strategien der Bundesregierung unterstützt: Die 2010 beschlossene „Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“ wird derzeit federführend vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) umgesetzt und legt die Grundlagen für Innovationen in der Bioökonomie durch Forschung und Entwicklung. Die 2013 beschlossene „Nationale Politikstrategie Bioökonomie“ liegt in der Federführung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und beinhaltet Leitgedanken, strategische Ansätze und Maßnahmen, die den Strukturwandel hin zu einer biobasierten Wirtschaft beschleunigen sollen.

Grundlage der neuen Gesamtstrategie sind der vom BMBF bereits im März 2016 initiierte Agendaprozess zur Weiterentwicklung der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 und der im November 2016 unter Federführung des BMEL erarbeitete Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Nationalen Politikstrategie Bioökonomie.


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