Insekten sind zum Aushängeschild des weltweiten Verlusts an biologischer Vielfalt geworden, denn sie sind besonders stark vom Rückgang betroffen. Insekten spielen eine wichtige Rolle an vielen Stellen in den Ökosystemen. Als Bestäuber beispielsweise sind sie essenziell für die Produktion vieler wichtiger Nahrungsmittel wie z. B. Äpfel, Raps aber auch Kakao und Kaffee. Damit hat Ihre Bestäubungsleistung auch einen großen Wert für die Landwirtschaft und damit auch für die Volkswirtschaft. Dieser wurde von Forschern der Universität Hohenheim auf 3,6 Milliarden € pro Jahr allein in Deutschland geschätzt.
Obwohl die Insekten oft im Rampenlicht stehen, ist es um viele andere Tiergruppen und Pflanzenarten häufig nicht besser bestellt. 2019 legte der Weltbiodiversitätsrat IPBES, mit Sitz in Bonn, einen Bericht zu Biodiversität und Ökosystemleistungen vor. Darin stand unter anderem, dass bis zu eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind und das viele davon bereits in den nächsten Jahrzehnten aussterben werden.
Einer der Hauptgründe dafür ist vor allem, der mit der intensiven Landnutzung verbundene Verlust an Lebensräumen. Bereits 75 % der Landoberfläche und 66 % der Meeresfläche der Erde sind durch den Einfluss des Menschen verändert worden. Zu diesen Flächen gehören auch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Da in Deutschland über 50 % der Flächen für die Landwirtschaft genutzt werden, trägt diese auch eine große Verantwortung für den Erhalt der biologischen Vielfalt.
Was können wir also tun, um Biodiversität in der Landwirtschaft zu fördern?
Zu Gast in dieser Podcast-Episode sind Arne Cierjacks, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) und Kai Pönitz, Biolandwirt in Großschirma bei Freiberg in Sachsen.
„Wir bewirtschaften in Deutschland als Landwirte über 50% der Landesfläche. Damit haben wir viel Verantwortung! Das Konzept, allein auf Naturschutzgebiete und andere Strukturen zu setzen wird nicht hilfreich sein, um eine dauerhafte Trendwende zu erzeugen und Artenvielfalt in der Landschaft zu halten. Auch die Landwirtschaft muss Ihren Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt leisten.“ – Kai Pönitz, Landwirt
„Ich wünsche mir einen Ausstieg aus der Flächenpauschalförderung oder eine vernünftige Alternative dazu, kombiniert mit einer größeren Verantwortung für den Landwirt. Solange ich zentral beschließe, was ein Landwirt tun darf und was er nicht tun darf, wird es immer dazu führen, dass wir im europäischen Kontext eine homogenere Landschaft haben. Und das ist genau das, was der Biodiversität entgegenwirkt.“ – Prof. Arne Cierjacks, Professor für Landschaftsentwicklung & Vegetationstechnik.
Diese Folge wurde in Kooperation mit Saxony5 produziert. Saxony5 ist der gemeinsame Transferverbund der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, welcher über die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz gefördert wird. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um mit einer gemeinsamen Strategie den Austausch von Know-How und Ideen zu fördern und damit die Innovation von Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. In den insgesamt drei Podcast-Folgen wurde deshalb auch Wert daraufgelegt sowohl die Wissenschaft als auch die Praxis zu Wort kommen zu lassen.
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