Ukraine-Krieg und die Herausforderungen für Europa

Ukrainische Flagge Pixabay/jorono 1037 Bilder

Vortrag und Diskussion mit der Sprecherin für Internationales der Bündnis 90/Grünen und Vizepräsidentin des Landtags NRW Berivan Aymaz, dem Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments (Die Grünen/EFA) Sergey Lagodinsky und mit dem ukrainischen Journalisten und ehem. politischen Gefangenen Stanislav Aseyev

Fr., 24.03.23 um 18.00 Uhr

Moderation: Thomas Roth, Vorsitzender des Lew Kopelew Forum,
ehem. Tagesthemen-Moderator


Seit über einem Jahr gibt es mitten in Europa einen Vernichtungskrieg, wie ihn die Welt seit dem Ende des 2. Weltkriegs nicht mehr gesehen hat. Ukrainische Städte werden beschossen und liegen in Trümmern, Soldaten und Zivilisten werden getötet, Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen und befinden sich auf der Flucht. Massengräber, sexualisierte Gewalt und Konzentrationslager gehören mit zum Schrecklichsten, was die Ukrainerinnen und Ukrainer in den vergangenen Monaten in ihrem eigenen Land erleben mussten. Auch in der Europäischen Union gibt es keinen einzigen Staat, dessen Bevölkerung die Folgen des brutalen russischen Angriffs auf die Ukraine nicht zu spüren bekam – seien es die Ströme der ukrainischen Geflüchteten oder die hohen Energiepreise.

Der Ukraine-Krieg hat die Europäische Union vor enorme Herausforderungen gestellt. Effektive, unbürokratische und solidarische Beschlüsse der EU sind heute gefragter denn je, doch an Solidarität und Einigkeit hat es bei den EU-Mitgliedsstaaten bereits in den Jahren vor dem Ukraine-Krieg gemangelt. Immer wieder gab es Versuche einzelner Länder, das nationale Recht über das internationale zu stellen, demokratische Institute abzubauen, Menschenrechtsorganisationen und Presse mundtot zu machen. Was tun mit diesen „alten“ Problemen in der neuen Situation der globalen Kriegsbedrohung? Wie kann man die fragilen Werte der Demokratie und der Freiheit beschützen?

Was tun gegen den Krieg? Wann zeigen die beschlossenen Sanktionen der EU ihre Wirkung? Und wie einigt man sich auf ein neues globales Sicherheitssystem, in dem „Nie wieder!“ keine leere Parole sind? Darüber diskutieren die Vizepräsidentin des Landtags NRW Berivan Aymaz (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des EU-Parlaments Sergey Lagodinsky (Grünen/EFA), der ukrainische Menschenrechtler und Journalist Stanislav Aseyev und der Vorsitzende des Lew Kopelew Forums Thomas Roth.

Berivan Aymaz (*1972) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Aymaz studierte Rechtswissenschaften in Köln und Politikwissenschaften in Duisburg. Seit 2017 vertritt sie ihre Partei im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Seit 2022 ist sie Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für Internationales, Europa und Eine Welt. Außerdem ist Berivan Aymaz Vizepräsidentin des Landtages NRW.

Sergey Lagodinsky (*1975) ist ein deutscher Rechtsanwalt, Publizist und Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Lagodinsky studierte Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen sowie Public Administration an der Harvard University. Er promovierte im Bereich Rechtswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit der Europawahl 2019 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments als Teil der Fraktion Die Grünen/EFA und ist dort unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses, Vorsitzender der EU-Türkei Delegation sowie stellvertretendes Mitglied im Innen- und Außenausschuss.

Stanislav Aseyev (*1989), ukrainischer Menschenrechtler, Schriftsteller und Journalist. Von 2015 bis 2017 berichtete er unter Pseudonym für verschiedene ukrainische Medien aus dem besetzten Osten der Ukraine. Im Juni 2017 verschwand er spurlos. Später wurde offiziell bestätigt, dass er von Kämpfern der sogenannten Volksrepublik Donezk verschleppt worden war. Erst nach zahlreichen internationalen Protesten kam Aseyev im Dezember 2019 im Zuge eines Gefangenenaustausches frei. Er hatte 962 Tage im Foltergefängnis „Isolation“ verbracht. Nach dem Beginn des Krieges kämpfte er als Freiwilliger für die ukrainische Armee. Seit einigen Monaten klärt er über die Ukraine in Europa und Amerika auf.

Um eine verbindliche Anmeldung bis zum 22.03.23 unter info@kopelew-forum.de wird gebeten.