Sind sich Altbürgermeister Klaus von Dohnanyi und die Politologin Jana Puglierin einig, wenn es um die Ziele deutscher Außenpolitik geht? Wie können Werte und Interessen in Krisenzeiten in Einklang gebracht werden? Ein Gespräch über Weltpolitik, moderiert von dem Journalisten Matthias Iken.
„Deutsche Außenpolitik ist werteorientiert und interessengeleitet“. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Leitsatz deutscher Diplomatie wieder Konjunktur. Doch er gilt nicht nur als Grundsatz deutscher Außen- und Sicherheitspolitik, sondern hat zunehmend auch Einfluss auf Handelsbeziehungen – und scheint nicht immer leicht umsetzbar zu sein.
Klaus von Dohnanyi hat sich mit seinem neuen Buch „Nationale Interessen“ positioniert: Auf „Wertegemeinschaften“ oder „Freundschaften“ könne man nicht vertrauen, Deutschland und Europa müssten vielmehr offen ihre eigenen, wohl verstandenen Interessen formulieren und mit Realismus verfolgen. In einer Welt des rapiden machtpolitischen und technologischen Wandels fordert er eine strategische Neuorientierung für unser Land.
Sind Werte und Interessen wirklich unvereinbar? Welche Strategie ist in Krisenzeiten die richtige? Die Politologin Jana Puglierin ist eine der bekanntesten Analystinnen deutscher Außenpolitik. Seit der russischen Invasion kommentiert sie die deutsche Zeitenwende und entwickelt Strategien für Deutschlands sicherheits- und verteidigungspolitische Ausrichtung. Das Gespräch moderiert der Journalist Matthias Iken.
Veranstaltung auch in Gebärdensprache
Anmeldung für Gehörlose erforderlich unter veranstaltung@koerber-stiftung.de.
Gäste
Klaus von Dohnanyi, geboren 1928, gehört seit 1957 der SPD an. Der promovierte Jurist war u.a. Bundeswissenschaftsminister, Staatsminister im Auswärtigen Amt und Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Bis heute hat er zahlreiche ehrenamtliche Aufgaben inne und greift mit seinen differenzierten Ansichten und Meinungen immer wieder in die intellektuellen Debatten Deutschlands ein.
Jana Puglierin ist seit Januar 2020 Senior Policy Fellow beim European Council on Foreign Relations und Leiterin dessen Berliner Büros. Di epromovierte Politikwissenschaftlerin ist Expertin für die deutsche und europäische Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik und forscht zur Rolle Deutschlands in Europa und den transatlantischen Beziehungen.
Moderation
Matthias Iken ist seit 2008 stellvertretender Chefredakteur des Hamburger Abendblatts. Seine journalistische Karriere begann er als Redakteur der Tageszeitung Die Welt und arbeitete in Berlin, Frankfurt, München und als Korrespondent für Norddeutschland auch in Hamburg, bevor er 2004 zum Leiter der Hamburg-Redaktion von Welt und Welt am Sonntag ernannt wurde.
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