Um die Klimaziele 2045 der Bundesregierung und eine weitgehende Treibhausgasneutralität zu erreichen, ist eine umfassende Dekarbonisierung der Wärmeversorgung erforderlich. Wichtige Bausteine der benötigten Transformation des Wärmesektors bilden dabei der Ausbau einer klimafreundlichen Fernwärmeversorgung, der breite Einsatz effizienter Wärmepumpen und die Nutzung saisonaler Wärmespeicher.
Im jetzt gestarteten Forschungsvorhaben HeatSHIFT widmet sich die Hochschule Kempten zusammen mit den Fernwärmeversorgern Fernwärme Ulm GmbH und ZAK Energie GmbH, dem Fernwärmespitzenverband AGFW sowie den beiden Wärmepumpenherstellern Siemens Energy und ecop Technologies GmbH diesen Schlüsseltechnologien.
Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt in der optimalen Einbindung von Hochtemperaturwärmepumpen in bestehende Fernwärmenetze. Hochtemperaturwärmepumpen sind in der Lage, Abwärme oder saisonal zwischengespeicherte Überschusswärme auf höheren Temperaturniveaus von über 120 °C nutzbar zu machen. Diese Betriebstemperaturen sind in Fernwärmenetzen weit verbreitet. Im Forschungsprojekt HeatSHIFT bildet das IEAT – Institut für Energie- und Antriebstechnik der Hochschule Kempten auf Basis moderner Prozesssimulationen Wärmepumpen, saisonale Wärmespeicher sowie Wärmeerzeugungsanlagen und -verteilnetze detailgetreu nach. Im Anschluss sollen besonders effiziente und wirtschaftliche Dekarbonisierungsstrategien analysiert und CO2-Einsparpotenziale quantifiziert werden.