Die extremen Trockenheitsphasen der zurückliegenden Jahre haben in deutschen Wäldern zum Teil sehr starke Schäden verursacht. Leider ist hiervon – neben Fichte und Kiefer – auch die Buche betroffen – zum Teil sogar massiv. Um den aktuellen Stand der Forschung zur Zukunft der Rotbuche im Klimawandel wissenschaftlich fundiert und für den gesamten deutschsprachigen Raum zu diskutieren, haben insgesamt 9 Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalten eine wissenschaftliche Tagung zur Buche initiiert.
Die Rotbuche (Fagus sylvatica L.) ist die häufigste Laubbaumart in unseren Wäldern.
Gemäß der letzten Bundeswaldinventur nimmt sie aktuell in Deutschland einen Flächenanteil von 15,4% der Waldfläche ein, in Bayern liegt ihr Anteil bei 13,6%. In den letzten Jahrzehnten hat ihr Anteil in unseren Wäldern deutlich zugenommen und aktuelle Zahlen zur Waldverjüngung deuten darauf hin, dass der Anteil der Rotbuche auch in Zukunft steigen wird.
Noch vor wenigen Jahren wurde die Rotbuche als konkurrenzkräftige, weitgehend angepasste Baumart angesehen, die mit den Herausforderungen des Klimawandels gut zurechtkommen würde. „Nun stößt sie jedoch auf vielen Standorten in Deutschland auf Grund starker Schäden bereits jetzt an ihre Grenzen“, so Dr. Hans-Joachim Klemmt, Waldbauexperte der Bayerischen Landesanstalt für Forstwirtschaft (LWF).
Zur 2-tägigen Tagung zur Zukunft der Buche haben sich vom 10. bis 11.05 in Würzburg über 150 renommierte Wissenschaftler aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengefunden. Forschungsergebnisse und neue Erkenntnisse werden in 22 Vorträgen dargestellt und diskutiert. „Zentrales Ziel ist es, den weiteren Forschungsbedarf herauszuarbeiten und gemeinsame Strategien zum weiteren Umgang mit der Rotbuche in der forstlichen Praxis zu erarbeiten“, so das Organisationsteam der 9 Versuchs- und Forschungsanstalten.
Die Buche wird zweifellos auch in Zukunft eine wichtige Rolle für den Waldumbau im Klimawandel spielen. Gerade deswegen benötigen Forstleute und Waldbesitzer Antworten auf Fragen zur Bewertung der aufgetretenen Schäden, zum weiteren Anbaurisiko bei fortschreitender Klimaerwärmung, zur künftigen waldbaulichen Behandlung oder auch zum Umgang mit Schadorganismen.