An vielen Stellen hat sich das Aussehen des Waldes in den letzten Jahren stark verändert. Besucherinnen und Besucher sind oft erschrocken über den Anblick: Wo einmal viele große, kräftige Bäume standen und saftiges Grün die vorherrschende Farbe war, finden sich jetzt abgestorbene, kahle Baumleichen; Braun und Grau dominieren in einigen Wäldern die Farbpalette. Die aktuelle Waldsituation ist durch baumartenübergreifende Vitalitätseinbußen gekennzeichnet. Am stärksten geschädigt sind Fichten. Die Ursachen dafür sind vielfältig und komplex, wie z.B. Trockenheit, Insektenfraß, Waldbrände oder Stürme.
Doch das wird nicht so bleiben. Auf den meisten dieser Flächen soll, ob durch den Menschen unterstützt und gelenkt oder ganz der Natur überlassen, ein neuer Wald entstehen und sich entwickeln. Auf jenen Flächen, auf denen der Mensch eingreift und gezielt neue Bäume sät oder pflanzt, bietet sich eine große Chance für interessierte und engagierte Bürgerinnen und Bürger. Sie können bei Mitmachaktionen selbst den Wald der Zukunft mit aufbauen.
Erste Mitmach-Aktion gestartet
Das Projekt DIA-WALD setzt mit seiner Forschung genau an dieser Idee an. Zukunftswald-Bilder – Vorstellungen, wie der neue Wald auf den vielen kahl gewordenen Flächen für die Bürgerinnen und Bürger im besten Falle aussähe. Deren Ideen über den idealen Wald der Zukunft bieten wertvolle Forschungsgrundlagen. Aus ihren Vorstellungen und Wald-Bildern kann abgeleitet werden, welche Eigenschaften und Funktionen des Waldes ihnen besonders wichtig sind. Darauf wird im Projektverlauf eine Liste wesentlicher Kriterien basieren, die ein zukunftsfähiger Wald aus Sicht der Gesellschaft erfüllen sollte.
DIA-WALD lädt die Bürgerinnen und Bürger deshalb ein, Waldstücken zu fotografieren, die ihrer Idee eines Zukunftswalds entsprechen und dabei auch fehlende Dinge nachträglich digital zu ergänzen. Es kann auch ein vollständig digitales Bild des Zukunftswalds erstellt oder gemalt werden.
Zum Hintergrund des Projektes
Das Projekt DIA_WALD ist an der Schnittstelle zwischen waldbaulichen Entscheidungen und Bürgerbeteiligung angesiedelt und wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) gefördert. Das Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Professuren für Forstpolitik und Forstliche Ressourcenökonomie sowie für Waldbau, beide TU Dresden, untersucht sowohl die waldbaulichen Voraussetzungen für erfolgreiche Wiederbewaldung von Störungsflächen als auch die gesellschaftlichen Erwartungen an den zukünftigen Wald. Ziel ist die Entwicklung zielgruppen- und medienspezifischer Kommunikationsstrategien zur Förderung der Akzeptanz forstlicher Maßnahmen im Rahmen nachhaltiger Waldbewirtschaftung und Wiederbewaldung.