Der Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden ist nicht erst seit den steigenden Energiepreisen für viele Deutsche ein großes Thema. Wie die Bürgerinnen und Bürger ihren Verbrauch senken wollen, welche Sanierungsmaßnahmen sie planen und wie sie über Smart Home-Geräte denken, darüber gibt das TechnikRadar 2023 Aufschluss. Die repräsentative Bevölkerungsumfrage von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Körber-Stiftung und ZIRIUS – Zentrum für interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart informiert regelmäßig über die Technikeinstellungen der Deutschen – diesmal zum Schwerpunktthema „Nachhaltiges Bauen und Wohnen“.
Seit Wochen bestimmt das sogenannte Heizungsgesetz die öffentliche Debatte. Laut TechnikRadar 2023 sehen 90 Prozent der Deutschen Energiesparmöglichkeiten durch eigene Verhaltensänderungen – insbesondere im Bereich Heizung und Warmwasser (32,2 Prozent).
Wie sieht die Zukunft des Bauens und Wohnens in Deutschland aus?
Bei der Anschaffung neuer Geräte sehen die Deutschen das größte Energieeinsparpotential jedoch nicht bei Heizung und Warmwasser, sondern im Bereich des Stromverbrauchs (40,3 Prozent). Die Anschaffung von LED-Lampen oder eines energieeffizienten Kühlschranks erscheint den Menschen also energetisch sinnvoller als der Kauf einer neuen Heizung oder Warmwasseranlage.
Zukunftsthemen: Sicherung von Arbeitsplätzen unverändert auf Rang 1
Seit 2018 erhebt das TechnikRadar die wichtigsten Zukunftsthemen der Deutschen. Die Sicherung von Arbeitsplätzen wird von den Befragten seitdem unverändert als wichtigste gesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen. Der Klimaschutz landet auf Rang vier und bleibt wichtig, wird aber knapp von innerer Sicherheit und Datenschutz vom zweiten Rang verdrängt. Die Begrenzung der Preissteigerung für das Wohnen nimmt dagegen einen der hinteren Plätze der abgefragten Themen ein. Lediglich für Frauen und Geringverdienende ist dies von überdurchschnittlicher Bedeutung.
Solarenergie und Smart Home-Anwendungen immer beliebter
Photovoltaik und Solarthermie gewinnen seit den Preissteigerungen im Energiesektor an Bedeutung. Auch die befragten Hauseigentümer:innen setzen auf diese Technologien: 79 Prozent beabsichtigen in der nächsten Zeit Sanierungsmaßnahmen durchzuführen. Hiervon planen wiederum 45,9 Prozent die Installation einer Photovoltaikanlage, knapp ein Drittel (31,7 Prozent) will das Haus mit einer Solarthermieanlage ausrüsten.
Einen ähnlichen Aufschwung wie die Solarenergie haben Smart Home-Geräte erlebt. Im Vergleich zum TechnikRadar 2018 hat sich die Nutzung von Smart Home-Technologien bei den Befragten in Deutschland mehr als verdoppelt: Gaben 2018 noch 8,1 Prozent an, diese zu nutzen, so waren es in der aktuellen Befragung bereits 21 Prozent. Vor allem der Anteil der Nutzerinnen hat sich seither in allen Altersgruppen ungefähr verdreifacht. Auch bei den sonst eher weniger technikaffinen Männern über 65 Jahre gibt rund jeder Fünfte (19,5 Prozent) an, Smart Home-Geräte zu nutzen.
Vernetzung nicht nur zuhause, sondern auch in der Stadt
In Zukunft soll in Städten – ganz der Idee der Smart City folgend – durch Vernetzung bessere Stadtplanung gelingen, zum Beispiel durch digitale Baudaten. Entsprechend geben dort „City-Dashboards“ Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen und Kommunen einen kontinuierlichen Einblick in Informationen der Stadtentwicklung, der Energienachfrage oder der Nutzung von Transportangeboten.
Wie bewerten die Deutschen Smart City?
Mehr als die Hälfte der Befragten (59,2 Prozent) beim TechnikRadar 2023 zeigt eine hohe Bereitschaft, zu diesem Zweck Daten über den eigenen Energieverbrauch in anonymisierter Form weiterzugeben.