Mit diesem Ziel, Ressourcen aktiv zu schonen und einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten, startet in Bremen im September 2023 das Pilotprojekt „Bündnis Kreislaufwirtschaft Bauwesen – Metropolregion Nordwest“. In der Metropolregion Nordwest soll so eine praxisnahe, alle Instanzen einschließende Struktur für eine bewusste, regional agierende Kreislaufwirtschaft vorbereitet und etabliert werden.
Angesichts der spürbaren Klimaveränderungen messen Politik und Wirtschaft Maßnahmen zum Klimaschutz immer mehr Bedeutung bei, die i.d.R. die unmittelbare Reduzierung von CO2-Emissionen verfolgen. Dabei ist der Schutz des Klimas untrennbar verbunden mit einem verantwortungsvollen und sorgsamen Umgang mit dem Bestand und den natürlichen Rohstoffen. Im Bauwesen sind die Wiederverwendung gebrauchter Bauteile sowie das Recycling von Baustoffen wirksame Werkzeuge für das Bewahren natürlicher Ressourcen und den Kampf gegen den Klimawandel.
Mit diesem Ziel, Ressourcen aktiv zu schonen und einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten, startet in Bremen im September 2023 das Pilotprojekt „Bündnis Kreislaufwirtschaft Bauwesen – Metropolregion Nordwest“. In der Metropolregion Nordwest soll so eine praxisnahe, alle Instanzen einschließende Struktur für eine bewusste, regional agierende Kreislaufwirtschaft vorbereitet und etabliert werden.
„Wir freuen uns sehr über die Förderung der Projektidee aus unserem Netzwerk »ReUse+ReCycling im Bauwesen«. Das Projekt bildet den Startschuss für die Entwicklung einer aktiven Kreislaufwirtschaft im Bauwesen: vorliegende regionalspezifische Strukturen werden in diesem Wirtschaftszweig analysiert und ergänzt, um neue Kreislaufsysteme etablieren zu können“, so Frank Hlawatsch, stellvertretender Abteilungsleiter Bauwesen an der MPA Bremen und Geschäftsführer der Forschungsvereinigung RWB über die Initiative aus Bundesverband bauteilnetz Deutschland e. V., Forschungsvereinigung Recycling und Wertstoffverwertung im Bauwesen e. V. (RWB), Hochschule Bremen und der Amtlichen Materialprüfungsanstalt der Freien Hansestadt Bremen (MPA Bremen) – Geschäftsbereich des Leibniz-IWT.
„Schon während der Vorbereitungen zum Vorhaben überzeugte der Leitsatz »Recycling geht nur, wenn alle mitmachen!« die 37 Akteure aus unterschiedlichen Bereichen, wie beispielsweise Kammern, Hochschulen, Verbänden, Bauschutt-Aufbereitende, Baufirmen, Planungsbüros usw., die sich – mit großer Bereitschaft – auf Grundlage ihrer fachlichen Expertise und durch finanzielle Mittel aktiv in das neue Bündnis einbringen wollen,“ so Hlawatsch weiter.
Das neue, mit 215.000 Euro vom Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen für die Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten e. V. geförderte regionale Kooperationsprojekt soll auf diesem Wege länderübergreifendes Muster für eine gemeinsame und entschlossene Wiederverwendungs- und Recycling-Bewegung werden. Verantwortlich für das Projekt sind dabei federführend die Bremer Senatorin für Umwelt, Klimaschutz und Wissenschaft (SUKW) und die Amtliche Materialprüfungsanstalt der Freien Hansestadt Bremen (MPA Bremen).
Insbesondere das Bauwesen benötigt große Mengen natürlicher Rohstoffe. Die Wiederverwendung gebrauchter und gut erhaltener Bauteile und der Einsatz von Recycling-Baustoffen kann den hohen Mengenverbrauch signifikant mindern. Diese nachhaltige Strategie kann u. a. einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung, zum Schutz natürlicher Ressourcen und somit auch für den Klimaschutz leisten.
„Das Planen und Bauen in unseren Städten verändert sich gravierend und wird zukünftig mehr als je zuvor von Rahmenbedingungen wie dem fortschreitenden Klimawandel, der Notwendigkeit der Treibhausgasneutralität, der Digitalisierung und Ressourcenknappheit geprägt sein“, bekräftigt auch Gabriele Nießen, bisherige Staatsrätin der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS), die Bemühungen in dieser Sache.
An der MPA Bremen wird – durch die RWB bestärkt – bereits seit vielen Jahren innerhalb zahlreicher Kooperations- und Forschungsprojekte an der Entwicklung neuer Recycling-Baustoffe geforscht. In dem aktuellen bewilligten Vorhaben steht nun eine gelebte Kreislaufwirtschaft im Fokus, also auch der Einsatz von Recycling-Baustoffen.
Im Vorhaben „Bündnis Kreislaufwirtschaft Bauwesen – Metropolregion Nordwest“ werden die vorhandenen regionalen Rahmenbedingungen durch eine Datenanalyse aufgenommen und vor dem Hintergrund ihrer Ressourcenschutz-Potenziale bewertet. Gleiches gilt für rechtliche Rahmenbedingungen und erforderliche Weiterbildungen und Qualifizierungen. Daraus werden Anforderungen für ein dauerhaftes Bündnis abgeleitet. Dieses Vorgehen, der zielgerichtete Wissenstransfer sowie die Initiierung und Auswertung von Pilotprojekten, soll noch während der Laufzeit den Weg in eine sich verselbstständigende Kreislaufwirtschaft ebnen.