Die Folgen des Klimawandels für den Weinbau

Aufgrund des wärmeren Klimas blühen die Reben früher. Quelle: BLE

Das Statistische Bundesamt erwartet in diesem Jahr eine Weinmosternte von 9,75 Millionen Hektolitern. Das entspräche einer Zunahme von rund 30 Prozent im Vergleich zum von Spätfrösten geprägten Jahr 2017. Aber ob Dürreperioden oder Spätfröste: Deutsche Winzer müssen auch in Zukunft mit Extremwetterlagen rechnen. Wie wirkt sich der Klimawandel zukünftig auf den Weinbau aus? 

Durch mildere und durchschnittlich höhere Temperaturen treiben die Reben früher aus und blühen so eher im Jahr. Damit verlängert sich die Vegetationsperiode der Pflanzen und mehrjährige Weinreben können sich schneller entwickeln.

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Für die Weinbauern bedeutet dies zunächst einen Vorteil, da sich die mehrjährigen Gehölze bei Neupflanzungen schneller entwickeln. Mit einer früheren Rebblüte steigt jedoch auch die Gefahr einer Schädigung durch Spätfröste, denn diese verschieben sich zeitlich kaum.

Später Frost schädigt frühe Blüte

Kommt es später im Jahr zu lang andauernden Hitzeperioden und kurzzeitig extremen Trockenereignissen, wie es in diesem Jahr der Fall war, können die Reben anfangs noch mit weniger Wasser auskommen. Denn als Pfahlwurzler mit einer senkrecht tief nach unten wachsenden Hauptwurzel gelangen sie auch an feuchtere Erdschichten. Dauern die Hitzeperioden länger an, kann jedoch nur Bewässerung im Weinberg Abhilfe schaffen.

Pilzerkrankungen durch Dauerregen – widerstandsfähige Sorten gezüchtet

Kurze, sintflutartige Regenfälle begünstigen den Befall der Reben in den Sommermonaten, was häufig zu Ernteausfällen führt. Auch durch langanhaltenden Sommerregen kann es zu Pilzbefall und anschließend zu Fehlaromen im Wein kommen.

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Abhilfe schaffen neu gezüchtete, pilzwiderstandsfähige Rebsorten, kurz PiWis genannt. Diese sind weit weniger empfindlich gegenüber Pilzerkrankungen als die traditionellen Rebsorten. Sie weisen oft eine Struktur auf, bei der die Beeren lockerer aneinander liegen.

Schutzmaßnahmen sind kostenintensiv

Frost, Hitze und Trockenheit sind nicht die einzigen Bedrohungen, denen die Rebe ausgesetzt ist. Auch extreme Niederschlagsformen wie Graupel, Hagel und erhöhte Niederschlagsmengen stellen ein Risiko dar: die Trauben werden zerstört und verfaulen am Rebstock. Sowohl die Bewässerung als auch das Vorbeugen von Frostschutz sind kostenintensive Maßnahmen.

Langfristig verschiebt sich das Sortenspektrum

Langfristig werden sich die derzeit bestehenden globalen Klimazonen in Richtung der Pole verschieben, was auch auf das Sortenspektrum im Weinbau Einfluss hat. In den kommenden Jahren werden dadurch in Deutschland vermehrt Rotweine wie Merlot oder Pinot angebaut, während sich die Produktion von Rieslingen in weiter nördlich gelegene Breiten verlagern wird.

 

Weitere Informationen auf landwirtschaft.de:

Das Jahr des Winzers: https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/das-jahr-des-winzers/

Die Folgen des Klimawandels für den Weinbau: https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/die-folgen-des-klimawandels-fuer-den-weinbau/