Der Wald in Deutschland umfasst mit 11,4 Millionen Hektar 32 Prozent der Gesamtfläche der Republik. In den deutschen Wäldern wachsen rund 90 Milliarden junge und alte Bäume mit einem Holzvorrat von insgesamt 3,7 Milliarden Festmeter. Aber was ist ein Wald eigentlich? Das Bundeswaldgesetzes sagt: „Wald im Sinne dieses Gesetzes ist jede mit Forstpflanzen bestockte Fläche. Als Wald gelten auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze sowie weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen. Damit ist schon deutlich, in Deutschland ist Wald nicht nur ein Stück Natur, sondern auch ein wirklicher Wirtschaftsfaktor.
Die Tatsache, dass es in Deutschland rund 2 Millionen Waldbesitzer gibt, unterstreicht dies. Zu den Waldbesitzern zählen neben den Waldeigentümern auch Nutzungsberechtigte, sofern sie unmittelbare Besitzer des Waldes sind. Und wem gehört hier was? Dafür gibt es in Deutschland natürlich eine geregelte Erfassung, die Bundeswaldinventur.
Hocher Anteil an Körperschaftswäldern
Diese sagt, dass 48,0 Prozent der deutschen Waldfläche Privatwald, 29,0 Prozent Staatswald der Länder, 19,4 Prozent Körperschaftswald und 3,5 Prozent Staatswald des Bundes (Bundeswald) seien. Das deutsche Bundesland mit dem größten Privatwaldanteil sei Nordrhein-Westfalen mit 66,8 Prozent. Mit 46,1 Prozent weise Rheinland-Pfalz den höchsten Anteil an Körperschaftswäldern auf. Der Staatswald dominiere, so die Bundeswaldinventur weiter, mit 50,1 Prozent Flächenanteil in Mecklenburg-Vorpommern.Eine neue App versucht die Arbeit im und für den Wal zu erleichtern. Um darüber mehr zu erfahren sprachen wir mit Birgit Oylum von „ForestManager – Ihre Wald App“.
Wer ist die Zielgruppe für die App?
Wir haben die App für Förster, Waldbesitzer, Jäger und kleinere und mittlere Unternehmen die sich mit Wald- und Forstwirtschaft befassen, entwickelt.
Wie seid ihr auf die Idee bekommen?
Einer unserer Gründer, Bernd Gietzelt, betreut seit geraumer Zeit einen kleinen Wald mit circa 12 Hektar Fläche. Zu dieser Betreuung gehört natürlich auch eine Menge Bürokratie. Und da er irgendwann keine Lust mehr auf die Zettelwirtschaft hatte und auch IT´ler ist, lag es nah, dass er mit uns diese App erstellt, um die Daten per GPS zu erfassen.
Was bietet eure App?
Die App ForestManager will Waldbesitzern die Verwaltung und Bewirtschaftung ihres Forstes erleichtern. Sie hilft Zeit sparen und führt damit auch zu einer höheren Wirtschaftlichkeit. Die Integration von GPS sorgt bei Kontrollgängen im Wald für Genauigkeit. Durch die App wird auch eine schnelle und umfassende Dokumentation der Waldarbeit möglich. Darüber hinaus steht das Kartenmaterial dann auch offline für die Planung zur Verfügung.
Ist die App also ein wirtschaftliches Instrument?
Ziel ist es, die App als Unterstützung für die organisatorische und wirtschaftliche Arbeit im Wald zu nutzen. Durch die Abbildung von forstwirtschaftlichen Modellen im Bereich Baumpflege bis -ernte soll es eine Kombination aus Monitoring und wirtschaftlichen Instrument werden. Der ForestMananger kann die Arbeit bei der Bewirtschaftung erleichtern und dadurch auch Zeit und Geld sparen, darum würde ich sagen: ja die App ist auch ein wirtschaftliches Instrument.
Wenn ich mit der App unterwegs bin, hilft sie mir auch Fragen zu beantworten?
Ja! Die App ForestManager liefert beispielsweise Antworten auf Fragen wie „Wie entwickelt sich der Baumbestand?“, „Welche Bäume sind erntereif?“, „Wie schnell und wohin breiten sich aktuelle Schädlinge aus?“. Mittels zahlreicher Funktionen lassen sich Beobachtungen mit Bildern und Notizen dokumentieren, die gedruckt, versendet oder exportiert werden können. Historische Daten geben außerdem einen Überblick über die Entwicklung vergangener Jahre.
Was sollte die Motivation der Spaziergänger /Wanderer sein, die App zu benutzen? Den Waldbesitzer zu unterstützen?
Die App richtet sich weniger an Spaziergänger und Wanderer, da kaum bekannt ist, wem der Wald gehört und somit ein Informationsaustausch kaum möglich wäre. Hier wäre die Frage interessant, wie er auf die Fragen gekommen ist. Nichtsdestotrotz kann der ForestManager in Zusammenarbeit mit den Spaziergängern / Wanderern zusätzlich eine Hilfe sein.
Und hier geht es zur App: