Ukrainekrieg: Europäische Geschichte als Scherbenhaufen

Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.
Vom 19. bis 22. September 2023 findet in Leipzig auf dem Campus der Universität der 54. Deutsche Historikertag statt. Historikerinnen und Historiker aus dem In- und Ausland treffen sich, um sich unter dem Motto »Fragile Fakten« über aktuelle Forschungen und Entwicklungen in der Geschichtswissenschaft auszutauschen. Das GWZO beteiligt sich an der Veranstaltung in verschiedenen Formaten.

Fachbeiträge des GWZO:

Dr. Max Trecker: Monetary Crisis and Stabilisation in Hungary (1918–1927)
20.9.23, 9:00–11:30 Uhr

Dr. Corinne Geering: Welche Rolle spielt die sowjetische Vergangenheit heute?
20.9.23, 13:00–15:30 Uhr

Prof. Dr. Maren Röger: »Volkstypen« als populärkulturelle Waren um 1900: Komparative Perspektiven auf Postkarteninszenierungen im östlichen Europa
20.9.23, 16:00–18:30 Uhr

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Sektion | Revolutionäre Währungen: Neues Geld und Neue Staaten in der frühen Zwischenkriegszeit

Mit einem Beitrag des GWZO:
Dr. Max Trecker: Monetary Crisis and Stabilisation in Hungary (1918–1927)

After the Treaty of Trianon, the former Kingdom of Hungary lost a large part of a closely intertwined economic area. While ostensibly accepting the peace provisions, the Horthy government did not abandon the goal of territorial revision. This adherence to foreign policy expansionist goals can be traced very well in the monetary policy. Hungary suffered from hyperinflation early on. However, a serious stabilization of the currency only took place with the introduction of the Pengő on 1 January 1927. The currency reform was a clear sign that the political forces around Horthy wanted to pursue a more moderate course internally and externally against the background of European stabilization in the mid-1920s.

Zeit: Mittwoch, 20.9.23, 9:00–11:30 Uhr
Ort: S126, Augustuspl. 10, 04109 Leipzig, Hauptcampus Universität Leipzig

Sektion | Russlands Krieg gegen die Ukraine. Von der Stabilität zurück zur Fluidität der Staatsgrenzen – europäische Geschichte als Scherbenhaufen

Mit einem Beitrag des GWZO:
Dr. Corinne Geering: Welche Rolle spielt die sowjetische Vergangenheit heute?

Welche Rolle spielt die sowjetische Vergangenheit heute, wenn von einem »neuen« oder »zweiten« Kalten Krieg gesprochen wird? Im Zuge der Dekolonisierung der 1950er- und 1960er-Jahre präsentierte sich die Sowjetunion in internationalen Organisationen als Befürworterin staatlicher Souveränität, während ihre Armee gleichzeitig in den Staaten des Warschauer Pakts einmarschierte. Auf der Höhe des Kalten Krieges warfen die Vertreter:innen der Sowjetrepubliken dem Westen wiederholt das Aufrechterhalten imperialistischer Politik vor. Ähnliche Argumente werden heute erneut von staatlichen Vertreter:innen Russlands geäussert, wobei sich die Debatten zu staatlicher Souveränität gewandelt haben und die koloniale Politik Russlands gleichzeitig in den Vordergrund rückt.

Zeit: Mittwoch, 20.9.23, 13:00–15:30 Uhr
Ort: HS1, Augustuspl. 10, 04109 Leipzig, Hauptcampus Universität Leipzig

Sektion | »Volkstypen« im Spannungsfeld von Kolonialismen und Nationalismen im 19. und 20. Jahrhundert

Mit einem Beitrag des GWZO:
Prof. Dr. Maren Röger: »Volkstypen« als populärkulturelle Waren um 1900: Komparative Perspektiven auf Postkarteninszenierungen im östlichen Europa

In den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert avancierten Postkarten zu zentralen Massenmedien in weiten Teilen Europas, auch in den multiethnischen Regionen des östlichen Europas. Zu den verbreiteten Motiven des preisgünstigen kleinformatigen Bildmediums gehörten Darstellungen von „Volkstypen“, die im Zeitalter des sich verstärkenden Nationalismus affirmative Selbstbilder oder abwertende Fremdbilder sein konnten. Der Vortrag beleuchtet vergleichend die Postkarteninszenierungen von ethnisierten Kollektiven um 1900 im Habsburgerreich, Russländischen Reich und Deutschem Kaiserreich, und bezieht die Akteur*innen hinter den Bildern, die Produzent*innen, mit ein.

Zeit: Mittwoch, 20.9.23, 16:00–18:30 Uhr
Ort: HS20, Augustuspl. 10, 04109 Leipzig, Hauptcampus Universität Leipzig

Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme am Fachprogramm ist kostenpflichtig. Tickets sind unter https://www.historikertag.de/Leipzig2023/anmeldung/ erwerbbar.