Im Juni fand bereits zum zwölften Mal die International Summer School for Sustainable Development (ISSD) statt, die jedes Jahr Studierende, Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus allen Teilen der Welt in der griechischen Gemeinde Epidauros zusammenbringt. Organisiert von den Hochschulen Heilbronn und Kaiserslautern, analysierten die Teilnehmern in diesem Jahr das Freiwilligen-Management zweier internationaler Großveranstaltungen: des Marathons von Athen und der Europäischen Kulturhauptstadt 2023 Elefsina. Im Fokus standen dabei die Fragen, wie ehrenamtliche Mitarbeitende für ebendiese rekrutiert, eingearbeitet und eingesetzt werden können. Neben der Anerkennung, Kostenkalkulation und dem Nutzen berücksichtigten sie auch die sozio-ökonomischen sowie sozio-kulturellen Auswirkungen.
Gesamtstrategie für nachhaltige Entwicklung der Region
Das langfristige Ziel der studentischen Forschungs- und Beratungstätigkeit ist die Entwicklung einer Gesamtstrategie für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde und der Region, mit besonderem Fokus auf den Beitrag von Sport- und Kulturinstitutionen. In diesem Jahr erhielt der Bürgermeister von Epidauros, Tasos Chronis, einen Legacy Report zur regionalen Entwicklung, der die Ergebnisse der letzten Jahre zusammenfasst.
Internationales Lernformat mit hohem Praxisbezug
Die ISSD stellt einen wichtigen Baustein der Internationalisierungsstrategie der Reinhold Würth-Hochschule, Campus Künzelsau der Hochschule Heilbronn, dar und wird als solche seit mehreren Jahren großzügig durch die Stiftung Würth gefördert. Die von Professor Sebastian Kaiser-Jovy entwickelte Lehrveranstaltung wird seit 2021 in Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern, vertreten durch Professor Timo Becker, organisiert und durchgeführt.
Sie bietet den teilnehmenden Studierenden eine internationale und multidisziplinäre Plattform für problembasiertes Erfahrungslernen. In diesem Jahr nahmen Studierende aus unterschiedlichsten Regionen Deutschlands, Indien, Vietnam, Iran, Österreich, Pakistan, Nigeria und Italien teil. So können sie nicht nur ihre Englischkenntnisse, sondern auch ihre interkulturellen Kompetenzen anwenden und ausbauen. In den vergangenen 12 Jahren nahmen insgesamt bereits über 500 Studierende teil.
Jedes Jahr kooperiert die Summer School mit wechselnden internationalen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft, die Projekte einbringen. Dieses Mal war der Projektpartner das Unternehmen Team Kinetic aus dem britischen Manchester. Team Kinetic betreibt mit mehr als 185.000 registrierten Freiwilligen eine der weltweit größten Online-Plattformen zum Management von ehrenamtlichen Mitarbeitenden bei Großveranstaltungen.
Einzigartiges Lehr- und Lernkonzept
Die besondere Lernerfahrung der Studierenden besteht insbesondere darin, dass sie die Ergebnisse ihrer Arbeit, einschließlich konkreter Handlungsempfehlungen, den beteiligten Projektpartnern präsentieren und zur Diskussion stellen. Auf diese Weise ist der Anspruch hochschulischer Bildung eines Theorie-Praxis-Transfers ideal umgesetzt. Dafür wurde die ISSD vergangenes Jahr für den Lehrpreis „Hochschulbildung für eine nachhaltige Entwicklung“ des Heidelberger Zentrums Bildung für nachhaltige Entwicklung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg nominiert. Darüber hinaus findet eine Rückkopplung in die akademische Gemeinschaft statt, da die Ergebnisse und das theoretischen Rahmenkonzept der ISSD regelmäßig international publiziert und auf Konferenzen präsentiert werden.