Können Tiny Forests die grüne Infrastruktur in Berlin ergänzen?

Foto: Barbara Halstenberg

Das Wiederaufforstungskonzept Tiny Forest stammt ursprünglich von dem japanischen Pflanzenbiologen Akira Miyawaki. Auf kleiner Fläche ab 100 qm werden sogenannte Miniwälder dicht mit standortgerechten Baum- und Straucharten bepflanzt. Durch die hohe Pflanzdichte treten die Pflanzen in Konkurrenz und wachsen sehr schnell in die Höhe, sodass in sehr kurzer Zeit ein kleines Ökosystem entsteht. Sina Franke hat an der TU Berlin Stadtökologie studiert und in ihrer Masterarbeit untersucht, ob Tiny Forests eine Option sind, weitere grüne Flächen in Berlin zu schaffen, die in Zeiten des Klimawandels so notwendig sind.

Tiny Forests verbessern das Mikroklima, da sie einen kühlenden Effekt auf ihre Umgebung haben. Die Bäume filtern nicht nur Schadstoffe aus der Luft, sondern speichern durch ihr schnelles Wachstum auch in kürzester Zeit CO2. Der durch die Wurzeln gelockerte Boden nimmt gut Regenwasser auf, speichert es und die durch die Pflanzen aufgelockerte Erde kann bei Starkregen viel Wasser aufnehmen. Zudem benötigen Tiny Forests weniger Platz, sind kostengünstiger und brauchen weniger Pflege als andere grüne Infrastruktur.

Sina Franke, TU Berlin, Stadtökologie Foto: Barbara Halstenberg

Insbesondere dort, wo andere Konzepte nicht greifen, wo es zu entsiegelnde, ungenutzte Flächen inmitten der Stadt gibt, eignen sich Tiny Forests ganz besonders. Dabei sind neben den klimatischen Vorteilen auch die psychologischen Vorteile laut Franke nicht zu unterschätzen. Bieten sie doch kleine Naturerfahrungsräume, um sich inmitten von Straßen und Beton mit der Natur zu verbinden. Auch für Schulen bietet sich das Konzept an, wo es oft noch ungenutzten Platz gibt, der entsiegelt werden kann und Kinder bei Pflanzung und Pflege beteiligt werden können.

Lesen Sie mehr über die Vorteile von Tiny Forests und welche Baum- und Straucharten sich insbesondere eignen im Interview mit Sina Franke: https://www.tu.berlin/go232627/