Die Umweltstiftung Greenpeace und der Bergwaldprojekt e.V. bringen ihre gemeinsame Waldfläche in Thüringen als Lernort in die Wald-Allianz ein. Hier soll erprobt werden, wie eine zukunftsfähige Waldentwicklung und eine naturnahe Nutzung gelingen können:
Sandra Güntner, Geschäftsführerin und Vorständin der Umweltstiftung Greenpeace, Stephen Wehner, geschäftsführender Vorstand des Bergwaldprojekts, sowie Yvonne Bohr, Biologin bei der Naturwald Akademie und Koordinatorin der Wald-Allianz, haben eine Vereinbarung zur zukünftigen Kooperation unterzeichnet. Gegenstand der Kooperation ist der Zukunftswald Unterschönau in Thüringen, eine etwa 200 Hektar große Waldfläche, die die Umweltstiftung und der Bergwaldprojekt e.V. Ende 2020 gemeinsam erworben haben. Die Fläche besteht noch zu rund 70 % aus Fichten-Monokultur, die behutsam in einen gesunden und naturnahen Mischwald verwandelt werden soll.
„Unser Wald steht derzeit noch beispielhaft für einen Großteil der intensiv genutzten, naturfernen Forste in Deutschland. Mit unserem Projekt wollen wir ein Vorbild für eine naturnahe Waldnutzung schaffen und ihren Wert für Natur und Gemeinwohl herausstellen“, erklärt Sandra Güntner von der Umweltstiftung Greenpeace. „Und natürlich hoffen wir, dass unser Pilotprojekt Schule macht.“
Vom Zukunftswald für den Wald der Zukunft lernen
Der Wald in Unterschönau ist, nach der Landeswaldoberförsterei Reiersdorf (Brandenburg), der zweite Lernort der Wald-Allianz. Die geschlossene Vereinbarung beinhaltet die ökosystembasierte Bewirtschaftung der Fläche nach den fünf waldökologischen Prinzipen der Wald-Allianz (www.wald-allianz.de/ueber-uns/leitlinien/), die Erhebung wissenschaftlicher Daten sowie den fachlichen Erfahrungsaustausch. „Dies sind wichtige Eckpfeiler eines zukunftsfähigen Umgangs mit unseren Wäldern. Naturnahe, resiliente Wälder sind unabdingbar für Klima- und Biodiversitätsschutz.” so Yvonne Bohr.
Fachleute für eine Waldwende
Die Wald-Allianz ist eine Initiative von verschiedenen Naturschutzorganisationen, wissenschaftlichen Instituten und ökologisch orientierten Waldpraktikern. Die Allianz arbeitet an einer Waldwende, die auf einem ökosystembasierten Waldmanagement gründet. Sie hat das Ziel, die vom Menschen stark übernutzten Forste in naturnahe und damit resiliente Waldökosysteme zu wandeln und so deren unverzichtbare Leistungen dauerhaft zu erhalten. Die Wald-Allianz hat ein ökosystembasiertes Waldentwicklungskonzept erarbeitet, das in ihren Partnerwäldern praktisch erprobt und wissenschaftlich begleitet wird (www.wald-allianz.de).